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WAZ: Leitartikel von Dr. Jürgen Frech: Autoindustrie kämpft gegen viel Gegenwind: Zum Angriff geblasen

Essen (ots)

Ein weiteres schweres Jahr liegt vor der
Automobilindustrie, ein weiteres hartes Jahr im Kampf um den
zögerlichen Kunden und um eine Verbesserung der eigenen
Kostenstrukturen. Mit einer Flut von neuen Modellen, aktualisiert auf
dem Genfer Autosalon, gehen alle namhaften Hersteller in diese neue
Runde. Motto: Gas, Gas, Gas. Angriff ist die beste Verteidigung.
Dafür verdient die Autoindustrie Lob. Sie spart sich nicht kaputt,
sondern erbringt durch die Entwicklung neuer Modelle hohe
Vorleistungen. Eine Alternative dazu gibt es nicht. Wozu es führt,
wenn man sich in der Krise duckt, zeigt das Beispiel Saab. Auch Opel
leidet noch heute unter den Fehlern der Vergangenheit, als man
glaubte, vorrangig mit Billiglösungen zum Erfolg kommen zu können.
Wer nicht sät, wird später nicht ernten - und zwar unabhängig davon,
ob die Gesamtkonjunktur in Gang kommt oder nicht. Dass die heimische
Autoindustrie international weiter vorn mitspielt, ist nicht nur
emotional wichtig, weil das Auto bekanntlich des Deutschen liebstes
Kind ist. Von dieser Branche einschließlich der Zulieferer hängt das
Wohl und Wehe des gesamten Wirtschaftsstandorts entscheidend ab. Von
der Forschung bis zur Ausbildung spielt sie eine Schlüsselrolle. Es
tobt der Kampf um die Kosten. Ford hat einen gewaltigen Aderlass
hinter sich, VW und Daimler-Chrysler beschlossen massive
Sparprogrammme, Opel wird in Kürze folgen. Das schmerzt, aber ohne
solche Neuorientierungen würde der Druck aus Osteuropa unerträglich.
Gleiwitz, Bratislava, Györ - die Liste der aufstrebenden Pkw-
Standorte im Osten ließe sich lange fortsetzen. Es gibt in Europa und
Japan keinen Hersteller, der sich diesem Sog entzieht. Und machen wir
uns nichts vor: Der Druck wird noch steigen. Ein Standort von
Weltrang wird Deutschland zwar bleiben. Aber andere knabbern an
diesem Kuchen gnadenlos. Opfer wird es dabei noch reichlich geben.

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