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WAZ: Lauterbach fordert Solidärität von Ärzten - als einzige nicht von der Krise betroffen

Essen (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lehnt
Forderungen aus der Ärzteschaft nach besserer Bezahlung angesichts 
der Wirtschaftskrise als "unangemessen" ab. "In dieser Krise werden 
auch viele Akademiker ihren Job verlieren. Die einzige Berufsgruppe, 
die davon nicht betroffen ist, sind die Ärzte. Deshalb sollten sie 
die Kirche im Dorf lassen", sagte Lauterbach der WAZ-Gruppe 
(Dienstagausgabe). Bei den Ärzten gebe es Vollbeschäftigung bei 
steigenden Einkünften. Die Gesellschaft benötige in der Krise nun 
"die Solidarität der Ärzte und nicht Jammern auf höchstem Niveau".
 Ärztepräsident Frank-Dietrich Hoppe hatte vor dem am Dienstag 
beginnenden Ärztetag die Unterfinanzierung der ärztlichen Leistungen 
kritisiert und eine Rationierung der Leistungen gefordert. Auch das 
lehnt Lauterbach ab. "In Deutschland werden pro Kopf doppelt so viele
Röntgenbilder gemacht wie im EU-Durchschnitt, wir haben zu viele 
Arztbesuche und jedes vierte Krankenhausbett steht leer. Solange wir 
in einigen Bereichen eine solch groteske Überversorgung haben, müssen
wir nicht über Rationierung sprechen."
 Die Wut jener Ärzte, die durch die Honorarreform benachteiligt 
seien, kann Lauterbach verstehen. "Es gibt eine Fehlverteilung 
innerhalb der Ärzteschaft", sagte er. Besonders solche Ärzte, die 
sich viel Zeit für die Patienten nehmen, seien benachteiligt worden. 
Auch die regionalen Unterschiede seien nicht hinnehmbar. Aber: "Das 
ist die Reform, die die Kassenärztliche Bundesvereinigung unbedingt 
haben wollte. Der Politik kann man höchstens den Vorwurf machen, den 
Vorschlag der Ärzte nicht verhindert zu haben."

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