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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Starke Gemeinschaft evangelischer Kirche sei dringlich.
Ratsvorsitzender vor Vollversammlung der GEKE

Hannover (ots)

Als eine doppelte Aufgabe beschrieb der
Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), 
Bischof Wolfgang Huber, die Rolle der evangelischen Kirchen im 
zusammenwachsenden Europa. Vor der 6. Vollversammlung der 
Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in Budapest 
benannte Huber am Mittwoch die Aufgaben, "den Glauben zu verkündigen 
und aus dem Geist christlicher Liebe heraus in die Gesellschaft zu 
wirken". Der theologische Hauptvortrag bei der Vollversammlung der 
GEKE war überschrieben: "Gemeinschaft gestalten - Evangelisches 
Profil in Europa": "Die Kirchen der Reformation haben in besonderer 
Weise die politische wie die kulturelle, die wissenschaftliche wie 
die wirtschaftliche Entwicklung der Moderne beeinflusst und sich von 
ihr beeinflussen lassen; sie haben in besonderer Weise die Freiheit 
wie die Verantwortung des einzelnen hervorgehoben; sie haben aus der 
Anerkennung der gleichen Würde von Frauen und Männern schließlich 
auch die notwendigen Folgerungen für die Gestalt des kirchlichen 
Amtes und für die Leitung der Kirche gezogen. Sie existieren in 
volks- und landeskirchlicher wie in freikirchlicher Gestalt; sie 
haben aber auch erkannt, dass Zersplitterung und Flügelbildung 
keineswegs zu den Tugenden reformatorischer Kirchen zu zählen sind." 
Eine starke Gemeinschaft der evangelischen Kirchen in Europa erweise 
sich heutzutage als dringlich, erklärte Wolfgang Huber.
Das evangelische Glaubensverständnis habe seine Mitte darin, "dass
Jesus Christus die über Leben und Tod entscheidende Wahrheit ist." 
Diese Wahrheit sei eine befreiende Macht, sagte der 
EKD-Ratsvorsitzende. Darin liege die "Berufung zum Menschsein. "Die 
Würde, die jedem Menschen zukommt, kann durch keine menschliche Tat 
überboten und durch keine menschliche Untat zerstört werden." Dabei 
führe die protestantische Hochschätzung menschlicher Verantwortung 
nicht zur Vorstellung "sich durch Eigenverantwortung selbst 
produzieren oder durch eigene Leistung selbst sichern zu können," so 
Wolfgang Huber. Sie dränge in Lebensformen, die sich ein einer Ethik 
der Dankbarkeit und zugleich einer Ethik der Freiheit ausdrücke. 
Verantwortete Freiheit sei der Grundzug evangelischer Existenz in der
Welt und bestimme zugleich das Profil einer evangelischen Kirche. 
Deshalb habe das Impulspapier, das am Beginn eines kirchlichen 
Reformprozesses der evangelischen Kirchen in Deutschland stehe, den 
Leitbegriff "Kirche der Freiheit".
Dies bestimme auch das ökumenische Gespräch mit den beiden anderen
grundsätzlichen Formen christlicher Kirchen, den orthodoxen und 
römisch-katholischen, die in Europa auf engstem Raum zusammen leben. 
Deshalb sei im ökumenischen Miteinander notwendig, die je eigenen 
Profile klar zu erkennen zu geben, so Wolfgang Huber. Doch wenn die 
Kirchen in Europa auf je unterschiedliche Weise dazu beitrügen, dass 
das eine Evangelium die Menschen erreiche, bräuchten sie sich ihrer 
Unterschiede nicht zu schämen.
Die Kennzeichen der evangelischen Kirchenstruktur - Reformfähigkeit, 
gestaltete Vielfalt, der Verzicht auf eine zentralisierte und 
hierarchische Organisationsstruktur - können sich im Blick auf die 
gesellschaftlichen Herausforderungen in Europa als chancenreich 
erweisen, weiß der Vorsitzende des Rates der EKD. Eine Kirche, die 
Erfahrung habe mit breiten Beteiligungsmöglichkeiten, könne ihre 
Erfahrungen in das europäische Gespräch mit einbringen. Dazu müsse 
die evangelische Kirche auch im eigenen Bereich die 
Beteiligungsstrukturen aufrecht erhalten und der Pluralität Raum 
geben.
Den Beitrag der evangelischen Kirchen im europäischen 
Einigungsprozess sieht Bischof Wolfgang Huber in der Lebensform, die 
Freiheit und Verantwortung vorbildlich verbindet, die über Grenzen 
hinweg Brücken baut, die den Konsens sucht und den Dissens aushält, 
die eine Theologie der Versöhnung anbietet und die zur Gemeinschaft 
befähigt.
Budapest, 13. September 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

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