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"Moria darf sich nicht wiederholen"/ Gemeinsames Statement zur Lage der Geflüchteten auf der Insel Lesbos

Hannover (ots)

Gemeinsames Statement von Vertreterinnen und Vertretern aus Bundespolitik, Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft und Kirche zur Lage der Geflüchteten auf der Insel Lesbos

Wir, Vertreterinnen und Vertreter aus Bundespolitik, Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft und Kirche, haben das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos persönlich besucht. Wie viele andere haben wir die Zustände, die bereits lange vor den Bränden katastrophal waren, mit eigenen Augen gesehen. Die Leidtragenden sind die Menschen, insbesondere die Kinder, die weiterhin auf Lesbos ausharren und von denen wir einigen selbst begegnet sind. Wir sind uns einig:

   -	Moria darf sich nicht wiederholen: Die Mitgliedsstaaten der 
Europäischen Union tragen die Verantwortung dafür, 
Mindestschutzstandards in allen Lagern für Geflüchtete auf 
europäischem Boden zu gewährleisten. Eine Situation wie im ehemaligen
Lager Moria darf sich nicht wiederholen - nicht auf Lesbos und an 
keinem anderen Ort. Auf Lesbos muss jetzt schnelle Nothilfe im Sinne 
der Schutzsuchenden geleistet werden. Wenn humanitäre 
Mindeststandards vor Ort nicht erfüllt werden, müssen die Menschen an
Orte gebracht werden, an denen dies der Fall ist - in Griechenland 
oder in anderen europäischen Staaten.
   -	Wir brauchen einen Perspektivwechsel: Insgesamt müssen mehr 
Geflüchtete - Schutzsuchende mit anerkanntem Flüchtlingsstatus und 
zusätzlich jene mit der höchsten Schutzbedürftigkeit - an sichere 
Orte in Deutschland und anderen EU-Mitgliedstaaten gebracht werden. 
Die große Aufnahmebereitschaft von Bundesländern, Kommunen und 
Kirchengemeinden muss ernst genommen werden. Insbesondere im Bereich 
Familienzusammenführung gibt es in Deutschland viele Möglichkeiten, 
geltendes Recht im Sinne der Schutzsuchenden in Griechenland besser 
umzusetzen.
   -	Neue Diskussionsräume schaffen: Die Debatte über die Aufnahme 
von Geflüchteten findet derzeit auf vielen gesellschaftlichen Ebenen 
statt - allerdings mangelt es häufig an einer neutralen Dialogebene. 
Wir treten dafür ein, neue Diskussionsräume zu öffnen, vorhandene 
auszubauen und dabei insbesondere die Stimmen von vor Ort, das heißt 
zum Beispiel die Geflüchteten und Vertreter der kommunalen Behörden 
in Griechenland, verstärkt zu berücksichtigen.

Luise Amtsberg, MdB Bündnis 90/Die Grünen Prof. Dr. Lars Castellucci, MdB SPD Frank Heinrich, MdB CDU Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Thomas Weigel, Erster Bürgermeister der Stadt Rottenburg am Neckar Dr. Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der EKD Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender World Vision Deutschland Uwe Heimowski, Politischer Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz (EAD) Robert Nestler, Legal Coordinator, Equal Rights Beyond Borders

Hannover, 30. September 2020

Pressestelle der EKD

Carsten Splitt

Hinweis: Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von verschiedenen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Statements verschickt. Wir bitten Mehrfachsendungen zu entschuldigen.

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de

Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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