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Achtung Autofahrer - Zeitumstellung erhöht Gefahr von Wildunfällen!

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Berlin (ots)

Anmoderationsvorschlag:

Der Sommer verabschiedet sich so langsam aus Deutschland. Nicht nur die Temperaturen gehen so langsam in den Keller, nein, am Sonntag (am 26.10.) müssen wir auch unsere Uhren wieder auf Winterzeit umstellen. Das heißt, wir können eine Stunde länger schlafen. Aber Vorsicht, wenn Sie am Montag mit dem Auto zur Arbeit fahren. Denn nach der Zeitumstellung steigt jedes Mal auch die Gefahr von Wildunfällen. Warum, verrät Ihnen der Biologe Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband (DJV), hallo.

Begrüßung: "Ich grüße Sie!"

1. Herr Reinwald, warum steigt zurzeit die Gefahr von Wildunfällen?

O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 0:14 Min.): "Im Herbst werden die letzten Felder abgeerntet, das ist jetzt gerade der Mais. Dort halten sich noch einige Tiere versteckt, gerade Wildschweine, und die suchen sich jetzt ein neues Zuhause im Wald und wechseln deshalb verstärkt über die Straßen."

2. Und wie spielt die Zeitumstellung da jetzt mit rein?

O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 0:28 Min.): "Die Zeitumstellung verschärft das ganze Problem von Wildunfällen einfach deshalb, weil viele Tiere in der Dämmerung aktiv sind. Das ist Schutz vor Fressfeinden. Einprogrammiert ist bei den Tieren leider nicht der Berufsverkehr - und der fällt durch die Zeitumstellung von einem Tag auf den anderen in die Dämmerung. Und wo es gestern noch sicher war, die Straße zu queren, sind heute ganz, ganz viele Autos unterwegs - und das führt zu mehr Kollisionen im Oktober und November."

3. Wie oft passieren solche Wildunfälle?

O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 0:40 Min.): "In Deutschland kommt es alle zweieinhalb Minuten zu einem Wildunfall mit einem großen Tier, also mit Reh, Hirsch oder Wildschein. Wir haben 2013 im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Steigerung wieder von 1,5 Prozent. Gerade bei Wildschweinen macht sich das sehr stark bemerkbar, dort sind 2013 im Vergleich zum Vorjahr 12 Prozent mehr Wildunfälle passiert. Das liegt auch vor allem daran, dass der Mensch den Lebensraum in der Agrarlandschaft in den letzten Jahren versechsundzwanzigfacht hat. Und diese Tiere leben teilweise jetzt, vier, fünf Monate in den Feldern, sind eigentlich Waldbewohner, und wandern dann im Herbst ja zurück in die Wälder."

4. Wie können Autofahrer einen Wildunfall vermeiden?

O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 0:23 Min.): "Gerade entlang der Wald-Feld-Kante oder entlang von unübersichtlichen Feldern ist es wichtig, vorsichtig zu fahren, aufmerksam zu fahren und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Da kann immer mal Wild rauskommen. Das heißt also: Wer 80 statt 100 fährt, der hat schon einen fünfundzwanzig Meter kürzeren Bremsweg - und das entscheidet oft über Leben und Tod. Also langsam fahren und vorausschauend fahren."

5. Was sollten Autofahrer tun, wenn plötzlich ein Tier auftaucht?

O-Ton 5 (Torsten Reinwald, 0:31 Min.): "Wenn Sie am Straßenrand oder auf der Straße ein Reh, ein Schwein oder einen Hirsch sehen, dann ist es wichtig, sofort abzublenden, damit das Tier überhaupt flüchten kann, weil es geblendet ist. Hupen, ein aktustisches Signal senden, damit das Tier wegläuft von der Gefahrenquelle. Und bremsen, das ist ganz, ganz wichtig - und vor allen Dingen Lenkrad geradehalten. Ein kontrollierter Zusammenstoß ist besser als ein unkontrolliertes Ausweichmanöver: Wir haben jedes Jahr 1.500 Menschen, die ihr Auto an einen Baum setzen und dabei sterben."

6. Und wenn es trotz aller Vorsicht doch mal kracht: Was dann?

O-Ton 6 (Torsten Reinwald, 0:55 Min.): "Auf jeden Fall sofort die Unfallstelle sichern. Das heißt, Warndreieck aufstellen, Warnblinkanlage einschalten und - wenn möglich - das tote Tier von der Straße räumen, dass es keine Folgeunfälle gibt. Wenn das Tier noch lebt, Abstand halten, denn auch ein Reh kann erhebliche Verletzungen verursachen, wenn es um sich schlägt in Panik. Und gleichzeitig ist es natürlich Stress für das Tier, wen wir uns als Menschen nähern. Wenn die Unfallstelle gesichert ist, direkt die Polizei informieren über den Unfall, die wird dann in der Folge auch den Jäger informieren, der das Tier dann eventuell von seinen Schmerzen erlösen kann. Wichtig ist: Bitte melden Sie jeden Wildunfall, auch wenn kein Schaden am Auto vorhanden ist, wenn das Tier weg ist. Meistens haben die Tiere schwerste innerliche Verletzungen und verenden qualvoll. Deshalb bitte melden, damit der Jäger entscheiden kann, was notwendig ist."

Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband war das über die zunehmende Gefahr von Wildunfällen. Vielen Dank für das Gespräch!

Verabschiedung: "Danke Ihnen!"

Abmoderationsvorschlag: Mehr zu den Themen "Wildunfälle" und "Zeitumstellung" finden Sie auf der Homepage des DJV unter www.jagdverband.de/content/wildunfallprojekt.

ACHTUNG REDAKTIONEN: 
  
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an  ots.audio@newsaktuell.de.

Pressekontakt:

Torsten Reinwald
Tel.:030/209139423
pressestelle@jagdverband.de

Original-Content von: Deutscher Jagdverband e.V. (DJV), übermittelt durch news aktuell

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