Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. mehr verpassen.

Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.

DStGB: Unternehmensteuerreform richtiger Ansatz

Berlin (ots)

Aufkommensneutralität für Kommunen unverzichtbar -
Bund muss Modellrechnungen vorlegen
Die deutschen Städte und Gemeinden begrüßen grundsätzlich den 
Referentenentwurf zur Unternehmensteuerreform. "Der Entwurf ist 
ausgewogen und bemüht sich um einen Kompromiss zwischen den 
Interessen der Wirtschaft und der Notwendigkeit, die desolaten 
öffentlichen Haushalte nicht übermäßig zu belasten. Die öffentlichen 
Haushalte sind mit 1,3 Billionen Euro verschuldet, das bedroht die 
Handlungsfähigkeit des Staates. Trotz der sprudelnden Steuerquellen 
machen wir immer noch neue Schulden. Deshalb ist der 
Entlastungsspielraum eng. Andererseits ist eine 
Unternehmensteuerreform notwendig, weil die nominalen Steuersätze in 
Deutschland im internationalen Vergleich zu hoch sind", erklärte Dr. 
Gerd Landsberg, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des DStGB, heute
in Berlin.
Die Zukunft Deutschlands hänge davon ab, ob die deutschen 
Unternehmen weiterhin wirtschaftlich erfolgreich sind. Das gelte 
nicht nur für die Großunternehmen, sondern insbesondere für die über 
3,5 Mio. mittelständischen Betriebe, die die meisten Arbeits- und 
Ausbildungsplätze stellen und damit das Rückgrat der deutschen 
Wirtschaft sind, sagte Landsberg. "Nur wenn die Unternehmen Gewinne 
erwirtschaften und angemessen Steuern zahlen, kann die Zahl der 
Arbeitsplätze zunehmen und der Sozialstaat zukunftsfest gemacht 
werden." Eine Reform der Unternehmensbesteuerung sei daher 
erforderlich.
Das Ziel, einen handlungsfähigen Staat zu erhalten, der auch im 
Interesse der Wirtschaft investieren könne, begrenze den Spielraum 
für eine Entlastung der Wirtschaft. Die jährlichen Steuerausfälle auf
gut fünf Milliarden Euro zu beschränken, sei demnach zwingend 
notwendig. Die Kommunen können keinen Entlastungsbeitrag leisten, da 
sie trotz der hohen Gewerbesteuer insbesondere mit kapp 38 Milliarden
Euro für Sozialausgaben belastet sind.
Allerdings gebe es noch große Ungewissheit über die finanziellen 
Folgen der Reform für die Kommunen. Das BMF habe bisher keine 
Berechnungen vorgelegt, denen man die Auswirkungen auf die Städte und
Gemeinden exakt entnehmen könne. Das sei ein ungewöhnliches Vorgehen 
und einer so grundlegenden Steuerreform nicht angemessen, so 
Landsberg. "Wir gehen davon aus, dass der Bund zu seiner Zusage steht
und das Steueraufkommen der Kommunen in voller Höhe gesichert 
bleibt".
Landsberg warnte die Wirtschaft davor, mit immer weiteren 
Entlastungsforderungen die Reform zu zerreden. Eine weitere 
Entlastung der Wirtschaft wäre Gift für die öffentlichen Haushalte 
und würde auch von der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die 
zusätzliche Lasten tragen müssen, nicht akzeptiert.

Pressekontakt:

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.
Weitere Storys: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.