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DStGB zur Bahnprivatisierung: - Leistungseinschränkungen im ländlichen Raum zu befürchten

Berlin (ots)

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat Kritik an
dem Gesetzesentwurf zur Neuorganisation der Eisenbahnen des Bundes 
geäußert, "Wir befürchten, dass der ländliche Raum zum Verlierer der 
Reform wird und wesentliche Leistungseinschränkungen für die Bürger 
mitbringen wird. Gerade die Pendler sind darauf angewiesen, u. a. 
ihre Arbeitsplätze mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, 
zumal die Politik gerade die Pendlerpauschale weitgehend abgeschafft 
hat. Eine alternde Gesellschaft braucht nicht weniger, sondern mehr 
öffentliche Verkehrsmittel. Es ist auch ein Widerspruch, wenn die 
Politik vehement mehr Anstrengungen beim Klimaschutz fordert und 
gleichzeitig das klimafreundlichste Verkehrsmittel - nämlich die Bahn
- in der Fläche gefährdet", sagte das Geschäftsführende 
Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd 
Landsberg, heute in Berlin.
Der grundgesetzlich festgeschriebene Sicherstellungsauftrag für 
das Schienennetz gebietet eine flächendeckende Versorgung - 
insbesondere des ländlichen Raumes - mit Eisenbahnverkehrsleistungen.
Dies ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge. 
Weiterhin muss sichergestellt sein, dass die Aufgabenträger des 
Nahverkehrs einen ungehinderten Zugang zum Schienennetz mit eigenen 
oder beauftragten Unternehmen haben. Der vorliegende Gesetzesentwurf 
enthält aber keinen ausreichenden wirtschaftlichen Anreiz für die DB 
AG, die Auslastung der Trassen zu optimieren und die 
Eisenbahninfrastruktur zu erhalten und auszubauen. "Wir befürchten 
eine "Rosinenpickerei", wonach sich die DB insbesondere auf die 
rentablen Fernverbindungen zwischen den Metropolen konzentrieren 
wird. Das gefährdet auch den notwendigen Arbeitsplatzaufbau in den 
ländlichen Räumen. Dies ist für uns nicht akzeptabel!", sagte 
Landsberg weiter. Ohne entsprechende Korrekturen wird eine 
Bahn-Privatisierung scheitern.
Landsberg warnte vor den langfristigen Folgen der in dem 
Gesetzentwurf vorgesehenen Konstruktion, nach der die DB AG und den 
privaten Miteigentümern das wirtschaftliche Eigentum am Bahnnetz ohne
entsprechende Gegenleistung zugute kommen soll. "Für eine zukünftige 
Regionalisierung des Schienennetzes bedeutet dies faktisch das Aus!",
befürchtet Landsberg. Die DB AG behielte durch diese Konstruktion die
volle Kontrolle über das Netz mit entsprechenden negativen Wirkungen 
für den ungehinderten Netzzugang und bekäme vom Bund einen vollen 
Wertausgleich, wenn dieser später das Volleigentum an den 
Eisenbahnverkehrsunternehmen übernehmen sollte. Allerdings dürfte der
Wertausgleich eine Höhe annehmen, dass daran die Rückübertragung 
scheitern wird. Damit würde auch eine spätere Regionalisierung des 
Schienennetzes - sofern politisch gewollt und finanziell verkraftbar 
- analog dem Straßennetz erschwert oder sogar unmöglich gemacht.

Pressekontakt:

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

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