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NDR Sinfonieorchester on tour: "Hamburger Programme" bei Auftritten in der New Yorker Carnegie Hall

Hamburg (ots)

Zwei Konzerte am 26. und 27. März in der
legendären New Yorker Carnegie Hall bilden den musikalischen 
Höhepunkt einer Konzertournee des NDR Sinfonieorchesters mit seinem 
Chefdirigenten Christoph von Dohnányi. In einer Hommage an die 
Musikstadt Hamburg präsentiert das Orchester an den beiden Abenden 
fünf Komponisten, deren Leben und Werke auf vielfältige Weise mit der
Hansestadt verbunden sind: Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes 
Brahms, Gustav Mahler, Alfred Schnittke und György Ligeti. Solist ist
in beiden Konzerten der Geiger Vadim Repin. Die Reise nach New York 
bildet den krönenden Abschluss eines wahren Konzertmarathons. 
Unmittelbar vor dem Flug in die USA hat das Orchester Stücke aus dem 
Programm in Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Budapest und Wien 
vorgestellt - das Publikum reagierte zum Auftakt in Hamburg und 
Lübeck begeistert mit "stehenden Ovationen und Jubelrufen, die kein 
Ende nehmen wollten", so ein Kritiker des Hamburger Abendblatts. Mit 
dem "Abend voller geglückter Überraschungen" werde sich das Orchester
in New York als "überzeugender Botschafter für Hamburg und die 
Elbphilharmonie" präsentieren werde. Auch die Welt lobte das Konzert 
und fand Gefallen unter anderem an "dynamische Raffinessen" im Spiel 
des Orchesters. Die Lübecker Nachrichten freuten sich über "einen 
reich gedeckten Tisch", der das Publikum zu "Jubelstürmen" animiert 
hätte, die Stuttgarter Zeitung schrieb von einer "Sternstunde".
Zum Konzertprogramm: Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes 
Brahms, zwei der bedeutendsten Protagonisten der musikalischen 
Romantik, wurden in Hamburg geboren. Während Mendelssohn Bartholdys 
Familie früh nach Berlin zog, verbrachte Brahms seine ganze Jugend in
der Hafenstadt und kehrte auch nach seinem Weggang nach Wien oft nach
Hamburg, den für ihn so prägenden Ort, zurück. Von Mendelssohn 
Bartholdy spielt das NDR Sinfonieorchester im ersten Konzert am 26. 
März die Ouvertüre op. 95 aus "Ruys Blas" und am zweiten Abend das 
Violinkonzert e-moll op. 64.
Als Hommage an Brahms wird am 26. März in New York seine erste 
Sinfonie gespielt, das Werk, mit dem Brahms in seiner Heimatstadt den
Durchbruch erzielte, als er es selbst dirigierte. Die 
Brahms-Verehrung Hamburgs ging schließlich so weit, dass am 
Begräbnistag des langjährigen Ehrenbürgers auf Anordnung des Senats 
alle im Hafen liegenden in- und ausländischen Schiffe ihre Fahnen auf
Halbmast zu senken hatten - ein beispielloses Bekenntnis zu einem der
größten Söhne der Stadt.
Am Ende seines Lebens hatte Brahms noch bleibende und begeisternde
Eindrücke von dem aufstrebenden Dirigenten und Komponisten Gustav 
Mahler erhalten. Er erlebte, dass der junge Mahler für sieben Jahre, 
von 1891 bis 1897, Kapellmeister an der schon damals bedeutenden 
Hamburger Oper wurde. Diese Mahler-Jahre bedeuteten für die Stadt 
nichts weniger als eine der glanzvollsten Epochen ihrer 
Musikgeschichte - Kritik und Publikum waren sich in ihrem 
Enthusiasmus für Mahler stets einig. Es war nur folgerichtig, dass 
Mahler anschließend die Leitung der Wiener Oper angetragen wurde, die
bedeutendste Position, welche die Musikwelt seinerzeit zu vergeben 
hatte. Mahler kehrte in die Hansestadt, die ihn nur schweren Herzens 
nach Wien ziehen ließ, später mehrmals für Konzerte zurück und führte
auch seine eigenen Sinfonien in der norddeutschen Metropole auf. 
Mahlers Sinfonie Nr. 1 D-dur "Titan" wird am 27. März in New York zu 
hören sein.
Nach dem Krieg wurden vor allem zwei Komponisten für Hamburgs 
Musikleben bedeutend: György Ligeti, der aus Ungarn über Wien in die 
Hansestadt gekommen war und seit 1973 an der Musikhochschule lehrte, 
und Alfred Schnittke, der aus der Sowjetunion nach Deutschland 
emigrierte und dann in Hamburg viele seiner später weltberühmten 
Werke schrieb. Für beide Komponisten, deren verbindender Wesenszug 
ein unaufhörliches Interesse an neuen Ausdrucksformen, aber auch an 
der musikalischen Tradition gewesen ist, bildete Gustav Mahler eine 
ihrer wichtigsten Erfahrungen. "Lontano" von Ligeti - in New York am 
27. März zu hören, ist sicherlich das "mahlerischste" Stück, das er 
geschrieben hat. Für Ligeti, der 2006 starb, wie für den 1998 
verstorbenen Alfred Schnittke gehörte der Hamburger Lebensabschnitt 
zu den glücklichsten und fruchtbarsten ihrer Biografie. Schnittke 
präsentieren das NDR Sinfonieorchester und Vadim Repin am 26. März 
mit dem Violinkonzert Nr. 4.
Nach dem Gastspiel in der legendären Carnegie Hall tritt das NDR 
Sinfonieorchester am Mittwoch, 28. März, gleich in doppelter Funktion
als Botschafter auf. Im Rahmen einer Präsentation des 
Elbphilharmonie-Projekts durch Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von 
Beust und die Architekten Herzog/deMeuron stellen NDR Intendant Prof.
Jobst Plog, Chefdirigent Christoph von Dohnányi und Rolf Beck, Leiter
des Bereichs Orchester und Chor des NDR, das NDR Sinfonieorchester am
Morgen als künftiges Residenzorchester der Elbphilharmonie vor. Am 
Abend folgt als abschließender Höhepunkt ein Auftritt vor den 
Vereinten Nationen: An das NDR Sinfonieorchester erging die 
ehrenvolle Einladung, dort ein Konzert anlässlich des 50. Jahrestags 
der Unterzeichnung der Römischen Verträge zu geben. Christoph von 
Dohnányi wird im Rahmen dieses Festaktes die 3. Sinfonie von Ludwig 
van Beethoven, die "Eroica", dirigieren. Veranstalter dieses Konzerts
sind das deutsche Generalkonsulat in New York, die Vertretung der 
Europäischen Kommission bei den Vereinten Nationen sowie die Ständige
Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen.
22. März 2007/RC

Pressekontakt:

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