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Berliner Morgenpost: Der gute Stern - Bischof Wolfgang Huber über das wahre Rettungspaket zu Weihnachten

Berlin (ots)

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das Wort
"Finanzkrise" zum Wort des Jahres 2008 erkoren. Unsere Nachbarn in 
der Schweiz entschieden anders: Sie wählten "Rettungspaket" zum 
Schlüsselwort dieses Jahres.
Unruhige Wochen liegen hinter uns. Schlechte Nachrichten verdunkelten
den Horizont. Die Finanzmarktkrise zog sich vor unseren Augen wie ein
brodelndes Gewitter zusammen. Bankenpleiten, der Absturz der 
Börsenkurse und zahlreiche hektisch einberufene Krisengipfel 
bestimmten das Lebensgefühl. Die Politik versucht, sich auf den 
großen Platzregen einzustellen und möglichst regenfeste Schutzschirme
aufzuspannen. Dem wirtschaftlichen Abschwung will sie mit 
verschiedenen Konjunkturprogrammen begegnen. Für ins Straucheln 
geratene Unternehmen und Banken bietet die Bundesregierung einen 
Rahmen staatlicher Bürgschaften von schwindelerregenden Ausmaßen.
So manches Mal, wenn ich in den Bergen unterwegs bin, sehe ich einen 
großen Wolkenbruch auf mich zukommen. Ich werde an dem Vorgang nicht 
viel ändern können. Immer wieder treffe ich auf solchen Wanderungen 
auch auf Schafherden. Ihre Hüter erinnern mich immer wieder an die 
Hirten aus der Weihnachtsgeschichte. Hirten tragen die Verantwortung 
für ihre Herde, gerade dann, wenn ein Unwetter heraufzieht. Die 
Geschichte von der Geburt des Heilands setzt bei denen ein, die 
nachts bei ihrer Herde auf dem Feld waren: "Und es waren Hirten in 
derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts
ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit 
des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der 
Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige 
euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist 
heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr."
Die Hirten wissen, wie man ein Feuer entfachen kann, auch wenn es 
regnet. Erfahren meistern sie schwierige Situationen. Der Kampf mit 
einem Wolf schreckt sie nicht; einen Menschen in Not würden sie 
niemals im Stich lassen.
Weihnachten 2008 stellt uns die Hirten in besonderer Weise vor Augen.
Gemeinsam mit ihnen höre ich, wie der Engel im Licht der Klarheit 
Gottes ihnen eine große Freude verkündet. Sie gründet nicht in einem 
plötzlichen Umschwung der Börsenkurse; sie hat ihre Basis nicht in 
veränderten Wirtschaftsdaten; sie bezieht sich nicht auf den Umfang 
des nächsten Konjunkturprogramms. Nicht ein neues "Rettungspaket" 
wird angekündigt, sondern Christus, der uns aus dem Verderben erlöst.
Die Hirten befinden sich, ohne es zu wissen, in der Nähe der Krippe. 
Wer mit ihnen auf das Kind in der Krippe des Stalls von Bethlehem 
blickt, entdeckt in ihm Gottes Güte und Barmherzigkeit. Er spürt, 
dass das Leuchten des Sterns von Bethlehem weiter reicht als das 
Glitzern der Reklame. Er gewinnt Gewissheit über das, was trägt im 
Leben und im Sterben.
Dass wir darin den Grund unserer Hoffnung sehen, hat Paul Gerhardt, 
der große Liederdichter, unnachahmlich beschrieben: "Ich steh an 
deiner Krippen hier, oh Jesu, du mein Leben." Heute Abend wird die 
Freude über das rettende Eingreifen Gottes in den überfüllten Kirchen
erklingen: "Ich sehe dich mit Freuden an / und kann mich nicht satt 
sehen; / und weil ich nun nichts weiter kann, / bleib ich anbetend 
stehen."
In dieser heiligen Nacht entdecken wir neu, dass unser Leben unter 
einem guten Stern steht. Das wahre Rettungspaket liegt bereit. Das 
Kind in der Krippe wird nicht nur die Macht des Goldes brechen und 
der Seele Flügel verleihen; es wird den Tod besiegen, ein für alle 
Mal. Weil Gott uns Menschen an Weihnachten mit der Geburt des 
Heilands so überaus reich beschenkt, erhält unser Leben einen Sinn. 
Darin entdecke ich Gottes Rettungspaket für uns. Aus Freude darüber 
können wir die Geburt Jesu Christi fröhlich feiern.

Pressekontakt:

Berliner Morgenpost
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de

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