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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Regionale Handelsabkommen - Zahl der Bündnisse seit 1990 verfünffacht

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Köln (ots)

Ungeachtet der Bemühungen der Welthandelsorganisation
(WTO) um einen globalen Abbau der Hürden im internationalen Waren-
und Dienstleistungsverkehr gehören die meisten Staaten inzwischen
einem oder mehreren regionalen Handelsbündnissen an. Die Zahl dieser
Zusammenschlüsse wächst rasant – waren zu Beginn der neunziger Jahre
erst rund 30 regionale Handelsabkommen bei der WTO gemeldet und in
Kraft, sind es heute fünfmal so viele. Die WTO schätzt, dass
inzwischen rund die Hälfte des Welthandels innerhalb dieser Bündnisse
abgewickelt wird.
Die Wohlfahrtswirkungen dieses Trends sind nicht eindeutig
festzustellen. Auf der einen Seite tragen auch räumlich begrenzte
Abkommen dazu bei, Handelsbarrieren abzutragen. Dadurch fördern sie
den Güteraustausch zwischen den beteiligten Staaten, was meist zu
einem Wohlstandsplus führt. Auf der anderen Seite bleiben bei
regionalen Abkommen viele Länder außen vor. Dies bringt unter
Umständen aber auch für die Bündnisstaaten Nachteile mit sich – wenn
nämlich die außerhalb der Handelszone ansässigen Wettbewerber
deutlich günstigere Produkte anbieten könnten, der Vorteil aber durch
den Zollaufschlag verloren geht. Problematisch ist zudem, dass mit
dem immer dichteren Bündnisgeflecht vor allem für kleinere
Unternehmen die Vielfalt der beim Export zu beachtenden Bestimmungen
kaum noch zu durchblicken ist. Dies treibt die mit dem Welthandel
verbundenen Transaktionskosten in die Höhe. Außerdem zieht ein
Abkommen häufig weitere nach sich – wenn etwa die USA Handelsverträge
mit Chile oder Mexiko schließt und die EU dann dasselbe tut, um beim
Export in diese Länder nicht ins Hintertreffen zu geraten. Ein
solches Rennen um Absatzmärkte steigert die Welthandelskosten
zusätzlich.
Guido Glania, Jürgen Matthes: Multilateralismus oder Regionalismus? –
Optionen für die Handelspolitik der Europäischen Union, IW-Analysen
Nr. 11, Köln 2005, 100 Seiten, 14,80 Euro. Bestellung über Fax: (02
21) 49 81-4 45 oder im Internet unter: www.divkoeln.de
Gesprächspartner im IW: Jürgen Matthes, Telefon: (02 21) 49 81-7 54

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