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Welternährungs-Gipfel in Rom
Oxfam: Die Welt braucht eine neue Strategie zur Bekämpfung des Hungers
Aktuelle Zahlen zum deutschen Beitrag

Berlin (ots)

15. November 2009. Der am Montag beginnende
Welternährungs-Gipfel in Rom muss für einen Neubeginn in der 
Hungerbekämpfung stehen. Dies fordert die Hilfsorganisation Oxfam 
Deutschland. "Die Erfahrung zeigt, dass mehr Marktöffnung, massiver 
Düngemitteleinsatz und neue Technologien den Hunger nicht bekämpft, 
sondern sogar noch verschlimmert haben - dennoch soll alles beim 
Alten bleiben", kritisiert Oxfams Agrarexpertin, Marita Wiggerthale. 
Oxfam legt auch neue, aktuelle Zahlen über den deutschen Beitrag zur 
Bekämpfung des weltweiten Hungers vor.
"Die derzeitige Gipfelerklärung hält zwar daran fest, den Hunger 
bis 2015 zu halbieren, enthält aber keine handfesten Vorschläge, wie 
dies erreicht werden soll", sagt Wiggerthale. Die strukturellen 
Probleme, die für den Hunger verantwortlich seien, würden nicht 
angegangen und die Umwelt weiter ausgebeutet. "Leere Versprechen und 
das Festhalten an alten Rezepten treiben die Entwicklungsländer in 
immer neue Hungersnöte und massive Umweltprobleme." Die 
Nahrungsmittelkrise des vergangenen Jahres sei ein Beispiel für diese
Entwicklung. Ihr Resultat: Anstieg auf eine Milliarde Hungernde.
40 Milliarden US-Dollar jährlich notwendig
"Wenn der Hunger wie versprochen halbiert werden soll, muss bis 
Mitte 2010 ein Rettungspaket von mindestens 40 Milliarden US-Dollar 
jährlich bereitgestellt werden", sagt Wiggerthale. Auch die UN sehen 
einen Finanzierungsbedarf von 25 bis 40 Milliarden US-Dollar.
Der neue Oxfam-Bericht "Bridging the Divide" fordert zudem ein 
politisch gestärktes und finanziell gut ausgestattetes 
Welternährungs-Komitee. Es müsse in die ökologisch nachhaltige 
Nahrungsmittelproduktion der Kleinbauern investiert werden. Wichtig 
seien konkrete länderspezifische Verpflichtungen und eine wirksame 
Rechenschaftslegung. "Es muss überprüft werden, ob die Geberländer 
ihren Verpflichtungen nachkommen und wie erfolgreich die 
Hilfsmaßnahmen sind", erklärt Wiggerthale.
Deutscher Beitrag zur weltweiten Hungerbekämpfung
Deutschland hat 2008 Hilfszusagen in Höhe von 645 Millionen Euro 
gemacht. Laut BMZ-Informationen fließen 42 Prozent der BMZ-Mittel für
ländliche Entwicklung und Ernährungssicherheit nach Subsahara-Afrika,
16 Prozent nach Ost- und Südostasien sowie Ozeanien und knapp vier 
Prozent nach Lateinamerika. Der Rest ist vor allem multilaterale 
Hilfe.
Haupt-Empfängerländer sind Niger, Burkina Faso, Mali, Äthiopien, 
Ägypten, Laos, Tadschikistan, Afghanistan, Jemen und Peru.
Insgesamt haben Ländliche Entwicklung und Ernährungssicherheit 
einen Anteil von lediglich 6,65 Prozent an den gesamten 
ODA-Leistungen.
Die Oxfam-Studie "Bridging the Divide" können Sie herunterladen 
unter (Achtung: frei ab 16.11.09/00.01 Uhr):
www.oxfam.de/download/Bridging_the_Divide.pdf
Detaillierte Informationen zu den BMZ-Zahlen finden Sie hier:
www.oxfam.de/download/BMZ-Zahlen.pdf

Pressekontakt:

Marita Wiggerthale, Agrar-Expertin bei Oxfam Deutschland ist vom 14.
bis 18. November auf dem Welternährungs-Gipfel in Rom.
Handy: +49(0)1621-386321, E-Mail: mwiggerthale@oxfam.de

Pressekontakt in Deutschland ab Montag 16.11.09: Veronika Koca, Tel.:
030-45 30 69 51, Handy: 0177-880 99 77, vkoca@oxfam.de

Original-Content von: OXFAM Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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