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Mitteldeutsche Zeitung: Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen Nutzung der DDR-Personenkennzahl läuft zum Jahresende aus

Halle (ots)

15 Jahre nach der Wende erregt die Personenkennzahl
(PKZ) des DDR-Melderegisters noch einmal die Gemüter. Die aus zwölf 
Ziffern bestehende Zahl, aus der sich Geburtsdatum, Geschlecht und 
Geburtskreis ableiten lassen, kann nur noch bis zum Jahresende für 
Recherchezwecke - etwa bei der Aufarbeitung der Stasi-Problematik - 
verwendet werden. Das berichtet die in Halle erscheinende 
Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe). Daten des Zentralen 
Einwohnerregister (ZER) der DDR - wozu die PKZ gehört - konnten 
bisher dank verlängerter Gesetzesfristen für Recherchen in der 
Stasi-Unterlagenbehörde genutzt werden. Diese Frist läuft zum 
Jahresende 2005 aus.
Ostdeutsche Bürgerrechtler fürchten nun Behinderungen in ihren 
Recherchen. "Dieses Instrument ist für eindeutige Identifizierungen 
unerlässlich", betont Konrad Taut vom Bürgerkomitee Leipzig gegenüber
der MZ. So gebe es immer wieder Überschneidungen von Namen und 
Geburtstagen, die ohne Zuordnung durch einen Geburtsort nicht 
aufgelöst werden könnte. Aber auch die für Doppelidentitäten von 
Offizieren genutzten fiktiven PKZ, die aus konspirativen Gründen in 
das Register eingelesen wurden, seien nur im Zentralregister zu 
finden. "Wenn das Register zum Jahreswechsel vernichtet wird, fehlen 
uns wertvolle Informationen", so Taut. Er fordert deshalb eine 
Novellierung des Stasi-Unterlagengesetzes durch den Bundestag noch im
Jahre 2005.
Auch die Stasi-Unterlagen-Behörde selbst sei "nicht glücklich" 
über die veränderte Rechtslage ab nächstem Jahr. "Die PKZ stellt bei 
unseren Recherchen eine wichtige Brücke zur alten Meldeadresse dar", 
so Behördensprecher Christian Booß. Er verstehe zwar, dass 
Datenschützer "nicht glücklich" seien über die Benutzung - sie 
erfolge aber nur in extrem eingeschränkten Fällen. Die 
Birthler-Behörde in Berlin will die Änderung möglichst in einem 
ganzen Paket von anderen Novellierungsvorschlägen mit durchsetzen.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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