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Sachsen-Anhalt/Polizei/Kriminalität/Chats
Polizeischüler in Sachsen-Anhalt melden weiteren Handychat mit Gewaltverherrlichung

Halle/MZ (ots)

Infolge des Skandals um einen menschenverachtenden Whatsapp-Chat von Polizeischülern in Sachsen-Anhalt ist ein neuer Verdachtsfall aufgeflogen. Das berichtet die in Halle erscheinenden Mitteldeutsche Zeitung (Freitagsausgabe). Auszubildende an der Polizeihochschule in Aschersleben (Salzlandkreis) haben demnach eine weitere problematische Whatsapp-Gruppe gemeldet, das bestätigte das Innenministerium in Magdeburg dem Blatt. Der Klassenchat habe "seit wenigen Monaten" bestanden, darin seien "möglicherweise einige wenige gewaltverherrlichende Posts" durch Polizeischüler verbreitet worden, so das Ministerium. Wie viele Polizeianwärter Teil des Chats waren, beantwortet das Ministerium nicht: Laufenden Ermittlungen sollten nicht gefährdet werden.

Demnach sind bereits Strafverfolgungsbehörden wegen des Whatsapp-Chats eingeschaltet worden. "Die strafrechtlichen Ermittlungen werden von der Polizeiinspektion Magdeburg in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Halle geführt", erklärte das Ministerium gegenüber der MZ. Es werde geprüft, inwiefern die Whatsapp-Nachrichten Straftatbestände erfüllen. Welche konkreten Videos, Bilder oder sonstigen Inhalte in der Polizeischüler-Gruppe verbreitet wurden, erklärte das Innenministerium auf MZ-Anfrage nicht. Ob interne Disziplinarermittlungen gegen die Polizeischüler nötig sind, werde aktuell noch geprüft. Solche Verfahren können bis zur Entfernung aus dem Landesdienst führen.

Zwar ist die Staatsanwaltschaft bereits auf den Fall angesetzt - offenbar wertet das Innenministerium den neuen Problem-Polizeichat derzeit aber nicht als so schwerwiegend wie den Skandalfall aus dem Februar: In der damals aufgeflogenen Whatsapp-Gruppe hatten Polizeischüler von 2017 bis 2021 etliche nationalsozialistische, rassistische, frauenverachtende und gewaltverherrlichende Inhalte verbreitet, darunter Aufnahmen einer zerstückelten Frauenleiche. 18 Polizisten stehen deshalb vor der Entlassung. Die strafrechtlichen Ermittlungen führt die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg, in ihren Akten führt sie acht Beschuldigte. Die Generalstaatsanwaltschaft wird immer dann tätig, wenn die Fälle besonders schwerwiegend und von hohem öffentlichen Interesse sind - solch eine Bewertung gibt es für den nun gemeldeten Polizei-Chat offenkundig nicht.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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