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Lausitzer Rundschau: Zu Naher Osten: Erste Bewegung

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Naher Osten:
Man spricht vom Waffenstillstand im Nahen Osten. Und gleich einem 
doppelten. Zwischen Israel und der Hisbollah, unter den 
Palästinensern und zwischen ihnen und Israel. Endlich.
Weil es die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice ist, die 
den Waffenstillstand im Krieg Israel gegen Hisbollah als "dringlich" 
empfindet, wird dieser in nächster Zeit zu Stande kommen. Nicht heute
und nicht morgen, auch nicht übermorgen, aber wohl nächste Woche.
 Vorher aber müssen die indirekten Verhandlungen erst einmal richtig 
anlaufen. Und zuallererst haben die Konfliktseiten ihre 
Ausgangspositionen einzunehmen und klarzumachen. Gerade dies ist aber
recht schwierig. Denn noch immer wollen beide Seiten eine Fortsetzung
der Kämpfe in der Überzeugung, nur mit militärischen Mitteln die 
Gegenseite entscheidend schwächen und damit deren Ausgangspositionen 
unterminieren zu können.
 Dass aber unter der Oberfläche zumindest die Vorbereitungen für 
Verhandlungen bereits auf Hochtouren laufen, hat nach seiner 
erfolgreichen Kurzvisite in der Krisenregion Frank-Walter Steinmeier 
"vorsichtig optimistisch" festgehalten: Es gebe Anzeichen dafür, dass
man der politischen Lösung der nahöstlichen Krise nahe sei. Wozu die 
Bundesrepublik erheblich beigetragen hat.
 Heute schon so gut wie sicher scheint, im Rahmen der 
Waffenstillstands-Übereinkunft, die Stationierung von wohl gegen 20 
000 Mann einer internationalen Truppe neben der regulären 
libanesischen Armee im Südlibanon. Weil sie schlagkräftig sein muss, 
dürfte sie größtenteils von der Nato gestellt werden. Ohne die USA, 
die sich als andersweit überbeschäftigt erklären, aber durchaus auch 
mit der Bundeswehr. Der jüdische Staat Israel hätte wohl gegen 
deutsche Soldaten an seiner Grenze, wohlverstanden auf der 
libanesischen Seite, nichts einzuwenden außer ein paar politisch 
irrelevante Gemütsregungen von Holocaust-Überlebenden und 
rechtsnationalen Ewiggestrigen.
 Derweil steigt die Zahl der Todesopfer vor allem auf der 
libanesischen Seite immer schneller an; 900 000 Libanesen und 
eineinviertel Million Israelis sind auf der Flucht beziehungsweise in
den Luftschutzräumen; die Bodenkämpfe weiten sich aus. Doch noch 
halten Olmert und sein Verteidigungsminister Perez die Militärs 
zurück, noch haben sie nicht die angekündigte Großoffensive ihrer 
Bodentruppen angeordnet, noch ist der in jedem Krieg unvermeidlich 
scheinende Fehlbeschuss, das mörderische Blutbad unter unschuldigen 
Zivilisten, nicht erfolgt. Wenn aber das Ausland nicht bald Nägel mit
Köpfen macht - zuerst einen rudimentären Waffenstillstand und danach 
eine detaillierte und stabile Regelung -, dann drohen die 
Kampfhandlungen sich nicht nur zu verschärfen. Sie könnten sich gar 
zu einem größeren Krieg ausweiten. Anstatt zu einer baldigen 
Lageberuhigung käme es dann zu einer lang anhaltenden 
Destabilisierung der gesamten Region.

Rückfragen bitte an:

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