Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Finanzpolitik der schwarz-roten Koalition: Die Raupe Nimmersatt

Cottbus (ots)

Macht es Schwarz-Rot am Ende nicht viel besser als
Rot-Grün? Die Regierung aus CDU, CSU und SPD scheint zumindest immer 
dann besonders kreativ zu sein, wenn es darum geht, dem Bürger noch 
mehr Geld abzuknöpfen. Viele ihrer finanzpolitischen Trippelschritte 
schmecken kurzatmig - eine klare Linie, eine ökonomische Logik, ist 
nur schwer zu erkennen. Jüngstes Beispiel für die Gier nach Geld ist 
Peer Steinbrücks Steueränderungsgesetz. Breites Kopfnicken gab es 
dafür gestern in der Kabinettsrunde und damit grünes Licht für ein 
weiteres schwarz-rotes Kapitel in der ärgerlichen Berliner 
Bilderbuchgeschichte Die kleine Raupe Nimmersatt. Bei der 
Reichensteuer zog der Bundesfinanzminister aus Sorge vor 
Verfassungsklagen gerade noch rechtzeitig die Notbremse. Unternehmer 
und Freiberufler werden vorerst geschont. Sehr zum Ärger vieler 
SPD-Genossen, die seit Langem nach diesem Symbol sozialer 
Gerechtigkeit lechzen. Doch der oberste Kassenwart hatte einen Ruf zu
verlieren. Besser wäre es freilich gewesen, das Gewürge um die 
Reichensteuer komplett zu verschieben, um dann im Rahmen der 
Unternehmenssteuerreform für 2008 ein Paket aus einem Guss zu 
schnüren. Die große Koalition war mit einem überragenden 
Vertrauensvorschuss seitens der Bevölkerung gestartet. Nach sechs 
Monaten im Amt wächst inzwischen mit jedem Tag das Misstrauen. 
Gesundheits-Soli, Pkw-Maut, fünf Euro Praxisgebühr bei jedem 
Arztbesuch - Politiker der Koalition treiben immer neue Schweinchen 
durchs Dorf. Leise schleichend verfestigt sich so der fatale 
Eindruck: Zwar ist von Letzteren noch nichts beschlossen, aber bei 
dieser Koalition scheint inzwischen nichts mehr ausgeschlossen. Wo 
aber liegen die Grenzen des Abkassierens und des Zumutbaren? Diese 
Frage hat auch was mit Kommunikation und viel mit Vertrauen zu tun. 
Sie betrifft somit direkt die Chefin am Steuer des politisch 
indifferent dahintreibenden Koalitionsdampfers, Angela Merkel.
Heute werden die Steuerschätzer verkünden, dass die Staatseinnahmen 
2006 um etliche Milliarden Euro stärker ansteigen werden als 
erwartet. Was damit zusammenhängt, dass das Wirtschaftswachstum 
größer ist als vorausgesehen. Mit der Folge, dass die 
Unternehmensgewinne steigen und somit wieder mehr Steuern in die 
öffentlichen Kassen sprudeln. Höhere Steuereinnahmen und dennoch 
höhere Steuerabgaben - wie das zusammenpasst, muss die Kanzlerin 
persönlich dem Volk mal erklären. Prestigeträchtiges Surfen in 
internationalen Gewässern ersetzt solides innenpolitisches Handwerk 
nicht. Die Deutschland AG ist gefräßig und sie ist auch nicht 
effizient.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau