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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Welthandelskonferenz in Cancún gescheitert

Cottbus (ots)

So fern Welthandelsrunden scheinen, sie berühren
uns mehr als mancher denkt. So lautet eine Kernbotschaft des
Scheiterns der Konferenz im mexikanischen Cancún: Das Elend in der
Dritten Welt sichert Wohlstand in unserer Ersten. Nicht zuletzt
deswegen ist es so schwer zu beseitigen. Der Zusammenhang ist
schlicht. Bestes Beispiel: die Agrarwirtschaft. Die EU und die USA
stützen ihre Bauern jährlich mit satten 350 Milliarden Euro. Davon
deutlich abzurücken hieße, Tausende Arbeitsplätze aufs Spiel zu
setzen, die ohne die Förderung gar nicht existierten. Zugleich sorgen
die Subventionen aber für Überproduktionen und drücken die
Weltmarktpreise. Das wiederum zerstört die Landwirtschaft in den
armen Agrarländern und beraubt sie ihrer einzigen Chance, vom
internationalen Handel zu profitieren. Dass die Entwicklungsländer an
diesem Punkt keine seichten Kompromisse mehr dulden, ist
verständlich. Dennoch spricht ihr geschlossenes Auftreten nicht in
erster Linie für neues Selbstbewusstsein, sondern für eine Zuspitzung
des Elends. Denn in Mali oder in Simbabwe geht es nicht um Jobs,
sondern ums nackte Überleben. Das Scheitern der Konferenz zeigt noch
etwas anderes deutlich: Das Gerede vom Segen des Freihandels, der
dank konsequenter Öffnung der Märkte den Wohlstand aller mehrt, ist
nichts anderes als gut klingende Rhetorik. Sie fußt nicht etwa auf
der Idee einer gerechteren Weltwirtschaft, sondern auf handfesten
eigenen Interessen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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