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Lausitzer Rundschau: Showdown in Tegucigalpa Gestürzter Präsident Zelaya nach Honduras zurückgekehrt

Cottbus (ots)

In den vergangenen Wochen war der Konflikt in
Honduras so langsam aus der kollektiven Erinnerung gerutscht. Nachdem
Manuel Zelaya Ende Juli zum zweitem Mal bei dem Versuch scheiterte, 
in sein Land zurückzukehren, schien sich Lateinamerika mit dem 
erfolgreichen Putsch abzufinden. Auch um Zelaya selbst war es still 
geworden. Und Roberto Micheletti, der Anführer der Umstürzler, setzte
auf den Faktor Zeit und den Faktor Vergessen. Er verweigerte sich 
hartnäckig jedweder Vermittlungslösung. Am 29..November dieses Jahres
soll in dem zentralamerikanischen Land ein neuer Staatschef gewählt 
werden.
Die heimliche Rückkehr Zelayas hat nun eine neue Dynamik in den 
Konflikt gebracht. Zwei Männer in einem Staat, die für sich beide das
Präsidentenamt reklamieren. Das kann schon auf kurze Sicht nicht gut 
gehen. Schon gar nicht in einem Land, das so gespalten und aufgeheizt
ist durch die Vorkommnisse seit dem Staatsstreich am 28..Juni dieses 
Jahres.
Honduras steht nun so etwas wie der Showdown bevor, den alle 
vermeiden wollten, weil er die große Gefahr gewaltsamer 
Auseinandersetzungen birgt. Nur wenn die Putschregierung einlenkt und
einsieht, dass sie isoliert ist, gibt es Chancen auf ein friedliches 
Ende des Konflikts. Aber daran bestehen berechtigte Zweifel. Denn 
Micheletti will sich um jeden Preis an der Macht halten.
Die kommenden Stunden werden daher einmal mehr zur Bewährungsprobe 
für die internationale Gemeinschaft. Nur wenn es der Organisation 
Amerikanischer Staaten gelingt, eine diplomatische Lösung für den 
Konflikt zu erreichen, ist Lateinamerika wirklich gedient.
Die Eliten in anderen Ländern, wo sich die Regierungen in einem das 
Land zerreißenden Konflikt mit der politischen Opposition wie in 
Honduras befinden, werden jetzt genau hinschauen. Sollte der Putsch 
am Ende erfolgreich sein, wackeln auch die Stühle von Álvaro Colom in
Guatemala und Evo Morales in Bolivien ein Stückchen mehr.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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