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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Zur Forderung nach Schweinegrippen-Zusatzbeiträgen
Durchsichtiges Kassen-Kalkül

Cottbus (ots)

Es ist gerade mal eine Woche her, dass DAK-Chef
Herbert Rebscher über die Einführung flächendeckender Zusatzbeiträge 
philosophierte, weil schon bald ein riesiges Finanzloch bei den 
gesetzlichen Krankenkassen zu erwarten sei. Gestern zogen der 
Ersatzkassenverband und der GKV-Spitzenverband nach. Nur die 
Begründung liest sich diesmal etwas anders: Die Zusatzbeiträge drohen
nun wegen der geplanten Massenimpfungen gegen die Schweingrippe. Fast
hat man den Eindruck, die Kassen suchten lediglich einen Vorwand, um 
endlich den "Dammbruch" an der Beitragsfront ins Werk zu setzen, von 
dem die Kassenlobby schon seit Monaten spricht.
Eigentlich scheuen die gesetzlichen Kassen Zusatzbeiträge wie der 
Teufel das Weihwasser. Stellen sie doch einen erheblichen 
Wettbewerbsnachteil für jene dar, die sie erheben müssen. Durch ihre 
Einführung auf breiter Front würde jedoch sofort wieder 
"Waffengleichheit" herrschen. Ein durchsichtiges Kalkül. Natürlich 
kosten Massenimpfungen extra Geld. Und dass die Krankenkassen 
grundsätzlich dafür aufkommen müssen, versteht sich eigentlich von 
selbst. Sonst hätten sie ihren Namen nicht verdient. Allerdings gab 
es auch in der Vergangenheit Grippewellen, die zu unerwarteten 
Mehrausgaben führten, ohne dass deshalb gleich Beitragserhöhungen im 
Raum standen.
Noch weiß niemand, wie die notwendige Verordnung des 
Gesundheitsministeriums am Ende konkret aussieht. Die Kostenansätze 
schwanken derzeit zwischen 600 Millionen und zwei Milliarden Euro. 
Unklar ist auch, wie viele Menschen sich wirklich impfen lassen 
werden. Denn die Maßnahme ist freiwillig. Vor diesem Hintergrund 
wirkt die Panikmache an der Beitragsfront absurd.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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