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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Streit am Runden Tisch für ehemalige Heimkinder
Dollarzeichen im Auge

Cottbus (ots)

Die ehemaligen Heimkinder der 50er- und 60er-Jahre
verrennen sich in ein grandioses Missverständnis. Sie glauben, ihr 
Schicksal gleiche dem der Zwangsarbeiter Nazideutschlands und müsse 
entsprechend entschädigt werden. Also gehen sie, von interessierten 
Anwälten schlecht beraten, genauso vor. Sie haben Dollarzeichen in 
den Augen.
 Aber auch wenn es Hunderttausende sind, auch wenn sie ihr Leiden 
individuell genauso empfunden haben mögen wie die von Hitler 
Verschleppten: Es gibt diese Parallele nicht. Was ihnen geschah, war 
entweder allgemeiner Heimerziehungsstil jener Zeit oder Fehlverhalten
einzelner Aufseher. Es war jedenfalls nicht Staatsdoktrin, für die 
ein Nachfolgestaat heute einstehen müsste. Die Prügel, die auch 
außerhalb der Heime viele Kinder damals bekamen, sie lässt sich nur 
schwer von diesen Vorgängen abgrenzen. Und die Kirchen, die ihre 
Pädagogik inzwischen grundlegend reformiert haben, sind nur indirekt 
verantwortlich zu machen. Vierzig Jahre lang hat sich niemand für die
Vorgänge interessiert. Nun gibt es einen Runden Tisch des 
Bundestages. Das ist eine großartige Geste und auch 
gesamtgesellschaftlich wichtig. Geht es doch um die Aufarbeitung 
eines dunklen Kapitels deutscher Nachkriegsgeschichte und um die 
Schlüsse daraus für die heutige Unterbringung von Menschen in Heimen.
Man wird dieses Ziel jedoch nicht erreichen, wenn das Gremium zum Ort
der Konfrontation gemacht wird.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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