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Lausitzer Rundschau: Entschädigungen für Bahnkunden Die entscheidende Stunde

Cottbus (ots)

Manchmal kann eine Stunde entscheidend sein. Und
zwei bedeuten eine Katastrophe. Für Geschäftsreisende etwa, die zu 
einem wichtigen Termin unterwegs sind. Oder für den nahen Verwandten,
der zu einer Beerdigung reist.
Das Thema Entschädigungen und die Deutsche Bahn ist ein endloses. Mit
einem halben Jahr Verzögerung wird jetzt die Umsetzung einer 
EU-Verordnung angekündigt, die bei Verspätungen ab 60 Minuten 25 
Prozent und bei mehr als zwei Stunden 50 Prozent Fahrpreis-Erstattung
vorsieht. In Sachen Unpünktlichkeit steht also der Gesetzgeber dem 
Objekt der Gesetzgebung in nichts nach. Das neue Fahrgastrecht ist 
längst überfällig, zwingt es doch in den Extremsituationen des 
Bahnfahrens den Dienstleister dazu, seine Kunden finanziell zu 
besänftigen. Was aber ist mit dem alltäglichen Wahnsinn auf der 
Schiene, den üblichen 17, 25 oder 34 Minuten Verspätung? Das, was das
Bundeskabinett beschließen wird, ist nicht mehr als eine kleine 
Schönheitskorrektur. Denn es ist tatsächlich selten, dass ein Zug 65 
Minuten hinter der Zeit liegt. Wer jedoch regelmäßig mit dem 
Unternehmen Zukunft unterwegs ist, weiß, dass aus 14 unpünktlichen 
Minuten schnell mehr als eine Stunde werden kann - wenn nämlich der 
Anschluss unerreicht aus dem Bahnhof rollt. Im einfachsten Fall ist 
das ärgerlich, im schlimmsten kann das den Kunden wertvolle 
Arbeitszeit oder sogar ein gutes Geschäft und damit letztlich viel 
Geld kosten. Für diese Form der Zeitverschwendung wiederum greift das
Recht des Bahnkunden nicht heute und nicht in Zukunft. Denn der 
verpasste Zug hat die Bahnhofshalle ja pünktlich verlassen.
Das neue Fahrgastrecht wird die Deutsche Bahn höchstens ein bisschen 
zwicken. Erst aber, wenn es ihr richtig weh täte, würde das 
Unternehmen endlich etwas dafür tun, seine Pünktlichkeitsquote zu 
erhöhen und damit das Leben seiner Passagiere zu erleichtern. Wenn 
der Zug in Deutschland so zuverlässig wäre, wie er ökologisch ist, 
würden sich bei den emporschnellenden Spritpreisen sehr viel mehr 
Vielfahrer auf ihn einlassen. Und das wäre nicht allein angesichts 
des Klimawandels wünschenswert. Es würde auch die Straßen entlasten.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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