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Lausitzer Rundschau: Umgang mit schwer erziehbaren und kriminellen Kindern Ohne Scheuklappen

Cottbus (ots)

Geschlossene Heime für Kinder sind ein heikles
Thema. Der Begriff weckt oft - je nach Standpunkt - Angst oder 
Machtfantasie. Während die einen glauben, mit dem Herumdrehen eines 
Schlüssels sei das Problem zu lösen, lehnen die anderen jeden Zwang 
zur Erziehung ab. Zwischen diesen Extremstandpunkten hilft ein Blick 
ohne ideologische Scheuklappen auf die Erfahrung von Pädagogen und 
Therapeuten, die seit Jahren mit hochproblematischen Kindern und 
Jugendlichen arbeiten.
Denn in der Praxis hat sich längst schon die Erkenntnis durchgesetzt,
dass es eine sehr kleine, aber auch nicht wegzudiskutierende Gruppe 
Minderjähriger gibt, denen nur mit zeitweiser Freiheitsbegrenzung 
beizukommen ist. Das beste Erziehungskonzept kann nicht greifen, 
solange sich Heranwachsende dem einfach entziehen können.
Doch wegschließen allein bringt gar nichts. Wer ja sagt zu 
geschlossenen Einrichtungen, der muss auch ja sagen zu fachlich 
erstklassigen Konzepten und reichlich hochqualifiziertem 
Betreuungspersonal. Das dafür ausgegebene Geld wäre schon gut 
angelegt, wenn es nur in jedem zweiten oder dritten Fall gelingt, 
einem Heranwachsenden damit den Weg in ein halbwegs normales Leben zu
ebnen. Hochproblematische und scheinbar erziehungsresistente Kinder 
führen uns aber auch etwas anderes vor Augen. Sie haben meist schon 
eine ganze Reihe von mehr oder weniger untauglichen Unterbringungen 
hinter sich. Bevor richtig interveniert und auch fachlich kompetent 
nach Ursachen dramatischen Fehlverhaltens gesucht wird, sind die 
Betroffenen meist schon in der Pubertät.
Die Diskussion über geschlossene Heime darf deshalb die davor 
liegenden Angebote von Kinder- und Jugendhilfe nicht außer Acht 
lassen. Wie gehen wir mit Kindern um, die schon im Vorschulalter 
erhebliche Verhaltensauffälligkeiten zeigen? Wie qualifiziert sind 
Jugendamtsmitarbeiter und das Personal von Heimeinrichtungen? Wird 
die da geleistete Arbeit ausreichend kontrolliert? Je früher und 
fachkompetenter Kinder mit erheblichen Störungen die Hilfe bekommen, 
die sie brauchen, umso weniger geschlossene Heime sind notwendig. Im 
Moment gibt es jedoch eher zu wenige als zu viele.

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Lausitzer Rundschau

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