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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD: Der Gesundheitsfonds muss gestoppt werden

Berlin (ots)

Zur Verabschiedung der Gesundheitsreform durch den
Bundestag erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:
Die Große Koalition hat heute wider besseres Wissen eine 
mangelhafte Gesundheitsreform verabschiedet. Anstatt auf den 
übereinstimmenden Rat von Fachleuten zu hören, ist die 
Bundesregierung nach der Devise verfahren: Augen zu und durch! An den
Konstruktionsfehlern der Gesundheitsreform wurde unbeirrt 
festgehalten.
Die geplante Einführung des Gesundheitsfonds ist eine schwere 
Fehlentscheidung. Wir fordern die Große Koalition auf, die zwei Jahre
bis zur geplanten Einführung im Jahr 2009 als Bedenkzeit zu nutzen. 
Der Gesundheitsfonds muss gestoppt werden.
Der Gesundheitsfonds wird nicht den Wettbewerb zwischen den 
Krankenkassen fördern, sondern zu einem verzerrten Wettbewerb führen,
der auf Kosten der Patienten und Versicherten geht. Krankenkassen mit
vielen älteren oder chronisch kranken Patienten werden finanziell 
unter Druck geraten. Sie werden daher versuchen, bei den Leistungen 
für die Versicherten zu sparen. Wir befürchten mit der Einführung des
Gesundheitsfonds eine schleichende Verschlechterung der 
Gesundheitsversorgung.
Der Gesundheitsfonds und der Zusatzbeitrag, den früher oder später
jede Krankenkasse erheben muss, bedeuten erneut finanzielle 
Belastungen für die Patienten und Versicherten. Auf sie werden alle 
künftigen Kostensteigerungen des Gesundheitswesens abgewälzt.
Hochproblematisch ist auch die Einführung des 
Verschuldens-Prinzips, wonach z. B. chronisch Kranke den Anspruch auf
die ermäßigte Zuzahlung verlieren, wenn sie nicht regelmäßig an 
Vorsorgeuntersuchungen teilgenommen haben. Aufklärung statt Strafe 
wäre hier der richtige Ansatz.
Einige, wenige Verbesserungen für die Patienten und Versicherten 
wie z. B. das Rückkehrrecht in die gesetzliche oder private 
Krankenversicherung oder die Ausgestaltung von Mutter-Kind-Kuren als 
Pflichtleistung können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die 
Gesundheitsreform insgesamt misslungen ist.
Es ist außerdem ein schweres Manko der Gesundheitsreform, dass die 
private Krankenversicherung nicht stärker einbezogen wurde.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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