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Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Lambsdorff: Über den Verfassungsvertrag sollte das Volk abstimmen!
Keine Scheindebatten: EU-Politik muss sich an den echten Bürgeranliegen orientieren

Potsdam-Babelsberg (ots)

"Die Wahlen zum Europäischen Parlament
waren ein gefährliches Indiz dafür, dass sich die Europapolitik aus
den Herzen der Bürger entwickelt," erklärte der Vorstandsvorsitzende
der Friedrich-Naumann-Stiftung, Otto Graf Lambsdorff, am Donnerstag
in Berlin. "Die Diskussion um die europäische Verfassung muss sowohl
von der Bundesregierung als auch der Opposition zum Anlass genommen
werden, europäische Anliegen angemessen und belebend kontrovers
aufzunehmen."
Lambsdorff bedauerte, dass der schwachen Wahlbeteiligung und der
in einigen Ländern gefährlichen Stärke EU-feindlicher Parteien eine
offizielle Politik gegenüberstehe, die EU-Wahlen nur noch
innenpolitisch nutze. So könne man niemanden für Europa gewinnen.
Grundlegende europäische Weichenstellungen würden gerade in
Deutschland nicht mehr ernsthaft diskutiert. Bei einem so wichtigen
Reformwerk wie der Europäische Verfassungsvertrag werde nur noch über
Formalia wie die Stimmverteilung debattiert. Die Fragen, die den
Bürger wirklich bewegten, würden grundsätzlich aus der öffentlichen
Diskussion ausgeklammert. "Die Frage, von wem man in einer Demokratie
regiert wird, ist schließlich außerordentlich wichtig," betonte
Lambsdorff. "Deshalb ist es zum Beispiel ein schwerer Defekt des
Entwurfes, dass die Kompetenzverteilung zwischen EU und
Mitgliedsländern in den über 300 Seiten des Vertragsentwurfs diffus
in Einzelartikeln versteckt wurde und alles andere als klar ist."
Unterm Strich sei eine schleichende Ausweitung der EU-Kompetenzen das
Resultat - eine Ausweitung, die garantiert kaum noch dem Bürgerwillen
entspräche. "Der Bürger hat ein Recht auf klare Definitionen von
Zuständigkeiten!", so Lambsdorff.
Außerdem erwarte der Bürger eine klarstmögliche Festigung des
Prinzips der Währungsstabilität und der Unabhängigkeit der
Europäischen Zentralbank. "Hier ist man nach mehreren Verstößen gegen
den Stabilitätspakt dabei, enormes politisches Kapital zu verspielen.
Hat die deutsche Politik vergessen, dass es das Versprechen war, der
Euro werde so stabil wie die D-Mark, die den deutschen Bürger den
Euro überhaupt erst halbwegs akzeptieren ließ? Man darf sich über das
zunehmende Misstrauen gegenüber "Europa" nicht wundern."
In diesem Zusammenhang bekräftigte Lambsdorff den Beschluss der
Friedrich-Naumann-Stiftung, eine Unterschriftenaktion für ein
Referendum durchzuführen. Die Bürger forderte er auf, sich an dieser
Aktion durch Unterschrift zu beteiligen (www.fnst.org). Nur durch die
Bürgerbeteilung an dieser elementaren Grundfrage ließe sich die
Europamüdigkeit bekämpfen. "Über den Verfassungsvertrag sollte das
Volk abstimmen!"

Pressekontakt:

Kirstin Balke
Pressesprecherin

Friedrich-Naumann-Stiftung

Truman-Haus
Karl-Marx-Str. 2
14482 Potsdam-Babelsberg
Postfach 900 164
14437 Potsdam
Telefon: 03 31/70 19-277
Telefax: 03 31/70 19-286
E-Mail: kirstin.balke@fnst.org
Internet: www.fnst.org

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