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Musikwirtschaft prüft Verfassungsbeschwerde gegen neues Urheberrecht: "Vom Kopieren können Künstler und Kreative nicht leben"

Berlin (ots)

Die deutsche Musikwirtschaft prüft eine
Verfassungsbeschwerde gegen das heute vom Bundestag zu 
verabschiedende neue Urheberrecht. "Das neue Urheberrecht ist ein 
Rückschritt für die gesamte Kreativwirtschaft und verstößt nach 
unserer Einschätzung gegen Artikel 14 des Grundgesetzes, der das 
Eigentum schützt", sagte Michael Haentjes, Vorsitzender der deutschen
Phonoverbände, am Donnerstag in Berlin. "Nach endlosen Verhandlungen 
und Konsultationen hat der Gesetzgeber eine wichtige Chance verpasst,
den Schutz geistigen Eigentums an die radikal veränderten 
Rahmenbedingungen in der digitalen Welt anzupassen", so Haentjes 
weiter. So kommen heute auf eine verkaufte CD drei Kopien. Zu Zeiten 
der LP hatte das Verhältnis noch bei zwei zu eins gelegen. Insgesamt 
wurden allein 2006 fast 500 Millionen CDs mit Musik gebrannt. "Vom 
Kopieren können Kreative, Künstler und die Beschäftigten in der 
Musik-, Film-, Verlags- oder Softwarebranche aber nicht leben", sagte
Haentjes. Die Musikwirtschaft hatte unter anderem die Einschränkung 
der Privatkopie auf Kopien nur vom eigenen Original und keine Kopien 
durch Dritte gefordert.
Positiv bewertete Haentjes, dass die geplante Bagatellklausel aus 
dem Gesetz gestrichen wurde: "Wenn ein Song, ein Film oder ein 
Hörbuch weniger wert sein soll als eine geklaute Dose Cola, dann 
würde in unserem Rechtssystem etwas komplett schief laufen." Der 
Vorwurf der Kriminalisierung von Jugendlichen sei schlicht falsch. So
hätten Rechteinhaber beispielsweise bei Internetpiraterie immer noch 
keine andere Möglichkeit, als über die Staatsanwälte zu gehen. 
Außerdem sei bis heute wegen einer illegalen Kopie kein einziger 
Minderjähriger strafrechtlich verurteilt worden. Haentjes forderte 
eine breite gesellschaftliche Debatte zum Schutz geistigen Eigentums,
der die Grundvoraussetzung zur Entwicklung der Wachstumsbranche 
Kreativwirtschaft sei.
Über die Deutschen Phonoverbände:
Die Deutschen Phonoverbände (Bundesverband der Phonographischen 
Wirtschaft, Deutsche Landesgruppe der IFPI, Deutsche Phono-Akademie) 
sind die Interessenvertretung der deutschen Musikindustrie. Zu ihren 
Mitgliedern zählen rund 350 Labels, die mehr als 90 Prozent des 
deutschen Musikmarktes repräsentieren. Als Wirtschaftsverbände 
engagieren sich die Phonoverbände auf deutscher und europäischer 
Ebene für die Wahrung und Berücksichtigung der Interessen der 
Musikindustrie. Als Dienstleister bieten sie ihren Mitgliedern ein 
breites Spektrum an Beratungs-, Informations- und Serviceleistungen 
wie Rechtsberatung oder die PhonoNet GmbH. Darüber hinaus leistet die
Deutsche Phono-Akademie als Kulturinstitut der deutschen 
Musikwirtschaft unter anderem mit der SchoolTour einen wesentlichen 
Beitrag zur musikalischen Grundbildung in Deutschland. www.ifpi.de, 
www.school-tour.de, www.echopop.de, www.echoklassik.de, 
www.pro-musicorg.de, www.phononet.de

Pressekontakt:

Stefan Michalk
Presse + Public Affairs
Tel: +49 (30) 59 00 38-22
E-Mail: michalk@phono.de
Internet: http://www.ifpi.de

Original-Content von: Bundesverband Musikindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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