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"Eigenheime" auf der Etage

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Berlin (ots)

In vielen Großstädten leben inzwischen 40 bis 50 Prozent aller
Wohneigentümer in Eigentumswohnungen - Aber: Mieterquote weiterhin
hoch
"Wer es geschafft hat, vom Mieter zum Wohneigentümer zu werden,
lebt im großzügigen Einfamilienhaus mit Garten drumherum." Diese weit
verbreitete Vorstellung hat allenfalls noch in ländlichen Regionen
ihre Berechtigung. In dichter bevölkerten Gebieten, so belegt jetzt
eine Analyse von LBS Research auf der Grundlage aktueller
statistischer Daten, gilt auch die Eigentumswohnung inzwischen
vielfach als erste Wahl. In einigen Großstädten halten sich die
Besitzer von Eigentumswohnungen und Eigenheimen bereits die Waage.
Die Formel "Wohneigentum gleich Eigenheim" geht hier nicht mehr auf.
An der Spitze der Städte, in denen die Sehnsucht nach den eigenen
vier Wänden in großem Maße in Eigentumswohnungen ihre Erfüllung
findet, liegt Deutschlands teuerster Wohnort: München. Hier leben 57
% aller Wohneigentümer nicht im Ein- oder Zweifamilienhaus, sondern
in der Eigentumswohnung. In Stuttgart und Augsburg macht diese Quote
exakt 50 % aus, gefolgt von Düsseldorf (47 %), Nürnberg (46 %) und
Hannover (43 %). In vielen anderen Städten, vor allem in
Nordrhein-Westfalen, liegt die Quote der Wohneigentümer auf der Etage
zwischen 30 und 40 % (vgl. Grafik "Eigentum gleich Eigenheim?").
Dieses Resultat ist auch deshalb bemerkenswert, so die Experten
von LBS-Research, weil in Deutschland überhaupt erst seit 1951 die
rechtliche Möglichkeit besteht, Wohneigentum auf der Etage zu
erwerben. Vor der Einführung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG)
waren die Wohnungen in Mehrfamilienhäusern fast ausnahmslos für die
Vermietung bestimmt. Von den 50er Jahren bis heute sind hierzulande
3,4 Millionen Eigentumswohnungen entstanden, das sind 10 % des
gesamten Wohnungsbestandes. Der größte Teil geht auf das Konto von
neu errichteten Eigentumswohnungs-Anlagen. Aber auch die Umwandlung
von ursprünglich reinen Mietwohngebäuden in Eigentumswohnungen hat
seit einiger Zeit an Bedeutung gewonnen. Das gilt naturgemäß (noch)
nicht in gleichem Maße in den neuen Bundesländern, wo der Anteil der
Eigentumswohnungen am gesamten Wohnungsbestand erst bei 3 % liegt.
Aufschlussreich auch das Verhältnis zwischen selbstgenutzten und
vermieteten Eigentumswohnungen in Deutschland: Im Westen liegt der
Anteil der selbstgenutzten Wohnungen mit 48 % bei fast der Hälfte, in
den neuen Ländern bei 42 %. In vielen Städten wird sogar die Mehrzahl
der Eigentumswohnungen von ihren Eigentümern selbst bewohnt, am
häufigsten in Bremen (60 %), am seltensten in München (mit knapp 40
%). Die Statistik bestätigt damit nach Einschätzung der LBS-Experten
eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen Grundstücksangebot,
Preisniveau und Bauformen. Viele Kommunen  haben bereits erkannt,
dass größere Erfolge bei der Wohneigentumsbildung innerhalb der
Stadtgrenzen auch von einem bezahlbaren Angebot an Eigentumsmaßnahmen
ohne großen Grundstücksbedarf abhängen. Auf der anderen Seite wird
deutlich, dass der Markt für Eigentumswohnungen weniger als früher
von Kapitalanlegern beherrscht wird. Selbstnutzer spielen vielmehr
vor allem im Gebäudebestand eine immer größere Rolle.
Trotzdem, so  LBS-Research weiter, muss Deutschland vorerst
weiterhin mit dem Etikett der Mieterrepublik leben. Denn die
Wohneigentumsquote liegt im alten Bundesgebiet nur bei 43 %, in den
neuen Ländern erst bei 31 %. Dazu trägt auch das vergleichsweise
schlechte Abschneiden vieler Städte bei. München und einige
Großstädte in Nordrhein-Westfalen beherbergen zum Beispiel noch rund
80 % ihrer Bevölkerung als Mieter. Berlin landet mit einer
Wohneigentumsquote von 11 % ganz hinten, und Frankfurt ist mit knapp
13 % Eigentümern nur etwa halb so erfolgreich wie das ähnlich
"beengte" Stuttgart, das eine Wohnungseigentumsquote von 25 %
aufweist (vgl. Grafik).
Axel Guthmann
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel: 030/20225-378
E-Mail:  axel.guthmann@dsgv.de

Original-Content von: Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS), übermittelt durch news aktuell

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