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"Armut - (k)eine Kinderkrankheit?!"
Deutscher Kinderschutzbund prangert mit 2,6 Millionen Fähnchen Kinderarmut in Deutschland an

Hannover (ots)

2,6 Millionen Kinder leben in Deutschland auf
Sozialhilfeniveau und damit in Armut. Zahlen, die beunruhigen 
sollten, von der Politik aber leider nur zur Kenntnis genommen 
wurden. Mit einer spektakulären Aktion will der DKSB am Weltkindertag
Politik und Bevölkerung aufrütteln. Darum wurde für jedes in Armut 
lebende Kind eine Flagge aufgestellt: im Grugapark in Essen ebenso, 
wie in vielen Städten und Kommunen -2,6 Millionen an der Zahl.
Von insgesamt 15 Millionen Minderjährigen ist jedes sechste Kind 
von Armut betroffen, d.h. der Lebensunterhalt wird durch 
Hartz-IV-Bezüge bestritten. Besonders beunruhigend findet Heinz 
Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, die Verdoppelung
der Zahl der Betroffenen seit dem Jahr 2004. "In der Konsequenz 
bedeutet das für diese Kinder: erstens eine erhebliche Reduzierung 
ihrer Chancen auf einen guten Schulabschluss, zweitens einen 
mangelhaften Gesundheitszustand bedingt durch z.B. schlechte 
Ernährung und drittens eine verminderte Förderung und Teilnahme an 
kulturellen Aktivitäten. Hinzu kommt, dass auch das Familienleben in 
vielen Hartz-IV-Familien Problem beladen verläuft und sich negativ 
auf die Entwicklung der Minderjährigen auswirkt", erläutert Heinz 
Hilgers die Auswirkungen der Kinderarmut. "Die Zukunft armer Kinder 
sieht nicht rosig aus. Darum fordern wir die Politiker unseres Landes
auf, endlich zu handeln. Schluss mit der Politik der kleinen 
Schritte. Es muss jetzt und sofort gehandelt werden. Gern stehen wir 
hier beratend mit unserem Know-how zur Verfügung. Der Deutsche 
Kinderschutzbund fordert die Bundesregierung auf, endlich die schon 
für das Jahr 2006 im Koalitionsvertrag versprochene Reform des 
Kinderzuschlages als wirksames Mittel gegen Kinderarmut durchzuführen
und schnellstmöglich in Kraft zu setzen. Ein großer Schritt ist die 
flächendeckende Sicherstellung von kindgerechten, kostenfreien und 
ganztägigen Betreuungsmöglichkeiten und Bildungsstätten. Der DKSB 
fordert die Bundesregierung auf, "die Bundesländer und die Kommunen 
zum Ausbau der Ganztagsbetreuung in allen Altersgruppen zu 
verpflichten und sie dabei finanziell zu unterstützen. Für die Kinder
von Empfängern von ALG II, Leistungen nach SGB XII und AsylbG sowie 
für Kinder, für die ein Kinderzuschlag gezahlt wird, soll der Besuch 
ganztägiger Bildungseinrichtungen kostenlos gestaltet werden", fasst 
Heinz Hilgers die zentralen Forderungen des Deutschen 
Kinderschutzbundes zusammen. "Von den in NRW wohnenden 3,3 Mio. 
Kindern und Jugendlichen leben lt. Sozialbericht 2007 der 
Landesregierung mehr als 800.000 oder 24,5 % in einem einkommensarmen
Haushalt. Somit erfährt fast jedes vierte Kind in diesem 
bevölkerungsreichsten Bundesland die durch Armut bedingten 
Einschränkungen im Laufe seines Aufwachsens. Es bedarf größter 
öffentlicher Anstrengung um die Kinder von den Folgen der Armut zu 
schützen und auszugleichen, was ihre Eltern ihnen nicht bieten 
können.", so Dieter Greese, Vorsitzender des DKSB in NRW.
In Essen leben über 25.000 Kinder in materieller Armut. "Dass 
jedes vierte Kind in unserer Stadt in Armut aufwächst, bedrückt umso 
mehr auf dem Hintergrund, dass Armut vererbt wird und oftmals 
Bildungsarmut mit sich führt", so Dr. Ulrich Spie, Vorstandsmitglied 
des Landesverbandes NRW e.V. und Ortsverbandes Essen e.V.. Materielle
Armut hat für Kinder oftmals Konsequenzen für die gesamte 
Lebensbiographie: Sie haben schlechtere Bildungschancen in unserer 
Gesellschaft und sind häufig auch in ihrer körperlichen Entwicklung 
beeinträchtigt, dies belegen auch Untersuchungen wie beispielsweise 
der Armuts- und Reichtumsbericht 2007 des Ministeriums für Arbeit, 
Gesundheit und Soziales des Landes NRW. "Der Kinderschutzbund zeigt 
nicht nur am Weltkindertag Flagge für Kinder wie im Rahmen der 
heutigen Aktion", so Spie, "sondern engagiert sich im Alltag der 
benachteiligten Kinder mit seinen Angeboten und Projekten." In Essen 
setzen sich rund 150 hauptamtliche und über 300 ehrenamtliche 
Mitarbeiter des Essener Ortsverbandes für den Schutz gefährdeter 
Kinder und für Zukunftsperspektiven benachteiligter Kinder ein.
Bundesweit machen heute 2,6 Millionen Fähnchen sichtbar, was 
hinter vielen Haustüren in Deutschland traurige Realität ist: 
Kinderarmut. Man darf die Augen im Angesicht dieser Zahlen nicht 
verschließen. Darum sind am Weltkindertag viele Unterstützer beim 
Fahnenstecken dabei. Auch sie sind der Meinung, dass deutliche 
Zeichen gegen Kinderarmut für Politik und Bevölkerung gesetzt werden 
müssen. 2,6 Millionen Mal.

Pressekontakt:

DKSB Bundesverband e.V.
Birgit Pohl
Tel.: 05 11/ 30 48 5-40
Mobil: 0163/ 73 04 853
Email: pohl@dksb.de

DKSB Ortsverband Essen e.V.
Dörthe Plesken
Telefon 02 01 / 49 55 07 55
Email:info@kinderschutzbund-essen.de

Original-Content von: Deutscher Kinderschutzbund e.V., übermittelt durch news aktuell

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