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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Steuerungsinstrumente der Selbstverwaltung wirken
KBV fordert solidarisches Festzuschuss-Prinzip

Berlin (ots)

"Die Entscheidung des Gesetzgebers, die
Arzneimittelbudgets zum 1. Januar dieses Jahres abzuschaffen, war ein
wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Das hat heute Dr.
Leonhard Hansen, Zweiter Vorsitzender der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV), betont. Weiter sagte er: "Durch die
Einführung der auf Ausgabenvolumina bezogenen Zielvereinbarungen
zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen ist
es uns in den vergangenen Monaten gelungen, den Anstieg der Ausgaben
für Arzneimittel wirksam zu dämpfen." So seien im Monat Mai 2002 -
für den die aktuellsten Zahlen vorliegen - die Apothekenumsätze im
Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung um 1,7 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Im Mai 2001 war noch ein
Anstieg von 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen
gewesen.
Dies zeige, so Hansen, dass der ordnungspolitische
Paradigmenwechsel, weg von der staatlich initiierten
Interventionspolitik und hin zu einer Verantwortungspartnerschaft der
Selbstverwaltung, geglückt sei. "Gäbe es diese Partnerschaft nicht,
dann lägen die Arzneimittelausgaben allein in diesem Jahr um mehr als
1,1 Milliarden Euro höher", erklärte der Zweite Vorsitzende. Auch
künftig werde die KBV alle Kassenärzte bei ihren Bemühungen
unterstützen, die Arzneimittelausgaben auf einem dem
Versorgungsbedarf angemessenen Niveau zu halten.
Bereits im vergangenen Jahr konnten von einem angestrebten
Einsparvolumen von 503 Millionen Mark immerhin 410 Millionen Mark
realisiert werden, sagte Hansen weiter. "Die Zielvereinbarungen
erweisen sich als wirkungsvoll und kostendämpfend", lautete das Fazit
des Zweiten KBV-Vorsitzenden.
Allerdings sei in einigen Bereichen mit qualitativen Einbussen bei
der Arzneimittelversorgung zu rechnen. Dies gelte insbesondere für
den Off-Label-Use, also den Einsatz eines Präparats außerhalb der
Indikationen, für die es zugelassen ist. "Hier appelliere ich an die
Krankenkassen, nicht die Kostenfrage in den Vordergrund zu stellen,
sondern das Schicksal der betroffenen schwerkranken Menschen", führte
Hansen aus. Insbesondere Docetaxel stelle oftmals die letzte Hoffnung
für die Betroffenen dar. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das
bei Prostatakrebs, Mamakarzinom und bei Krebserkrankungen im Kopf-
und Halsbereich angewendet wird.
Im generikafähigen Markt, dem zwischenzeitlich jede zweite
Verordnung angehört, will die KBV ein solidarisches
Festzuschussprinzip einführen. Dieses soll dem Patienten im Rahmen
einer über die Solidarversorgung hinausgehenden Individualversorgung
die Möglichkeit bieten, anstelle des vom Arzt verordneten
Medikamentes aus dem unteren Preisdrittel gegen eine Eigenbeteiligung
auch ein Medikament aus dem mittleren oder oberen Preisdrittel
auszuwählen. "Über die Höhe des gewährten Zuschusses hätten die
Krankenkassen hierbei auch die Möglichkeit, in einen konstruktiven
Wettbewerb um die Versicherten zu treten," skizzierte Hansen einen
weiteren Vorteil dieses Systems.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Roland Stahl, 
Tel: 0221 / 4005-213, 
mobil: 0171 / 9507556
Roland Ilzhöfer, 
Tel: 030 / 4005-1230
Gabriele Prissok, 
Tel: 030 / 4005-1240

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