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Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: Rund 37 600 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2002

Wiesbaden (ots)

In Deutschland wurden im Jahr 2002 84 428
Insolvenzen verzeichnet. Nach Mitteilung des Statistischen
Bundesamtes entfielen davon 37 579 auf Unternehmen einschließlich
Kleinunternehmen und 46 849 auf andere Schuldner. Zu letzteren zählen
Verbraucher (21 441), natürliche Personen, die beispielsweise als
Gesellschafter betroffen waren (6 381), ehemals selbstständig Tätige
(16 660) und Nachlassinsolvenzen (2 367).
Die gravierende Zunahme der Insolvenzen gegenüber 2001 (49 326)
ist in erster Linie im Zusammenhang mit der letzten Reform des
Insolvenzrechts zum Jahresende 2001 zu sehen, die sich insbesondere
auf die Insolvenzzahlen von natürlichen Personen ausgewirkt hat. Seit
1. Dezember 2001 können natürliche Personen, auch wenn sie mittellos
sind, ein Insolvenzverfahren beantragen, da ihnen nunmehr die
Möglichkeit eröffnet wurde, sich die Verfahrenskosten stunden zu
lassen. Ein Insolvenzverfahren ist die Voraussetzung, um nach einer
sechsjährigen "Wohlverhaltensphase" von den restlichen Schulden
befreit zu werden. Diese Erleichterung erstreckt sich auf alle
natürlichen Personen, also nicht nur auf Verbraucher, sondern auch
Kleinunternehmer, Freie Berufe, ehemals selbstständig Tätige und
Gesellschafter. Daher ist ein Vergleich mit dem Vorjahr nicht
sinnvoll. Nur bei den Insolvenzen von Personengesellschaften (z.B.
OHG, KG, GbR) und Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, AG), auf die sich
das geänderte Insolvenzrecht nicht ausgewirkt hat, macht der
Vorjahresvergleich die Insolvenzentwicklung deutlich: Die Zahl der
Insolvenzen von Unternehmen mit diesen Rechtsformen stieg 2002 binnen
Jahresfrist um 13% auf 24 025 Fälle.
Die Gerichte bezifferten die offenen Forderungen aller
Insolvenzgläubiger im Jahr 2002 auf 61,5 Mrd. Euro, darunter 51,8
Mrd. Euro gegen Unternehmen. Damit haben sich die offenen Forderungen
gegenüber dem Vorjahr in etwa verdoppelt. Hierbei muss in Betracht
gezogen werden, dass sich im Jahr 2002 7 der 10 größten europäischen
Unternehmenszusammenbrüche in Deutschland vollzogen haben.
Bei den Unternehmen waren zum Zeitpunkt, als über deren
Insolvenzanträge entschieden wurde, ca. 274 000 Arbeitnehmer
beschäftigt. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer dürfte aber höher
liegen, da bei einem knappen Fünftel aller Fälle von den Gerichten
keine Angaben zu den Beschäftigten gemacht werden konnten.
Insolvenzen in Deutschland
Dezember       Jahr      Jahr   
                                  2002          2002      2001
Insgesamt                         6 776        84 428    49 326
darunter:
  Neue Länder                     1 260        17 105    10 819  
Unternehmen                       2 934        37 579    32 278  
darunter:
  Neue Länder                       593         8 847     8 506
Übrige Schuldner                  3 842        46 849    17 048  
davon:
  - Verbraucher                   1 888        21 441    13 277  
  - natürliche Personen
     als Gesellschafter             300         6 381     1 472  
  - ehemals selbstständig
     Tätige                       1 457        16 660         X  
  - Nachlässe                       197         2 367     2 299
Weitere Auskünfte erteilt: Jürgen Angele,
Telefon: (0611) 75-2978,
Mail:  juergen.angele@destatis.de
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