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Rheinische Post: Tarifstreit Paradox

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Im Arbeitskampf gilt dieselbe Regel wie im normalen Leben: Die 
Freud' ist kurz, die Reue lang. Dass im Tarifstreit des öffentlichen 
Dienstes jetzt die SPD-Ministerpräsidenten nach einem Schlichter 
rufen, zielt erkennbar nur auf den 26. März, den Wahltag in 
Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Das Kalkül: 
Man will die Gewerkschafter unter den Wählern nicht verprellen und 
hat Angst vor einer Verschärfung der Streiks im Wahlkampf (was auch 
für die zur Wahl stehenden CDU-Ministerpräsidenten gilt). Doch jede 
Gewichtsverschiebung zugunsten der streikenden Gewerkschaft Verdi 
wird die Länderfinanzen noch jahrelang strapazieren.
Fast alle Bundesländer sind hoffnungslos überschuldet, viele können 
nicht einmal mehr verfassungsmäßige Etats aufstellen. Da bleibt kein 
Geld, um die öffentlichen Angestellten besser zu behandeln als die 
Beamten derselben Länder, die längst bis zu 42 Stunden pro Woche 
arbeiten müssen. Für diese folgenschwere Schlacht hat die 
Tarifgemeinschaft der Länder ganz bewusst den "harten Knochen" 
Hartmut Möllring (CDU) zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Ihm jetzt in 
den Arm zu fallen, käme einer Selbstverstümmelung gleich. Doch die 
finanzielle Vernunft wird wohl erst am 27. März zurückkehren.

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