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Rheinische Post: Der alte Mann und die SPD

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Kaum ist der Alte weg, tanzen die Jungen zügellos auf dem Tisch. 
Oder umgekehrt: Endlich ist der Alte weg, da können die Jungen sich 
wieder um sich selbst kümmern. So in etwa funktioniert die Logik, 
nach der zurzeit in der Spitze der SPD Politik gemacht wird. Das ist,
da wird man dem aus Schröder-Zeiten gestählten Vize-Kanzler 
Müntefering wohl beipflichten müssen, allenfalls Kreisklasse. 
Vermutlich hat Müntefering damit eher auf den Berliner 
Möchte-Gern-Groß- und Bundes-Politiker Wowereit angespielt als auf 
seinen Nachfolger als Parteichef, Platzeck. Aber man hält eben auch 
für möglich, dass Platzeck gemeint war  und das beschreibt das 
Dilemma der SPD: Sie hat keine akzeptierte Führungsfigur.
Da hilft es auch nicht, wenn Müntefering von den Jungen vorgehalten 
wird, er habe ohne Not eine Rentendebatte begonnen und in der 
Irak-Debatte nicht für ausreichendes Wahlkampf-Profil seiner Partei 
gesorgt. Selbst die unzureichende Koordination der SPD-Politik, die 
man ihm zu Recht anlastet, befreit die verjüngte Rest-SPD nicht von 
ihrer Identitätskrise: Sie weiß nicht, ob sie wirklich noch regieren 
will. Und sie weiß nicht, ob sie es noch mit der Union will. Das ist 
das Problem der Nachfolger. Müntefering hat sich - spät, aber richtig
- für den Reformkurs entschieden. Es ist die einzige Chance der alten
Reformpartei SPD. Die junge SPD dagegen irrlichtert. So aber wird sie
die Zukunft nicht gewinnen können.

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