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Rheinische Post: Schröder war so und ist so

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Wenn sich Schröder damit verteidigt, als Aufsichtsratschef in der 
Gaspipeline-Gesellschaft mitzumachen, sei für ihn eine Ehre, will er 
den Anschein erwecken, nicht schnöder Mammon sei es, der ihn sinnlich
mache wie die meisten Menschen übrigens auch, die sich jetzt über den
Nimmersatt erregen, sondern etwas Höheres, Ehre eben. Was hinderte 
denn dann den Kanzler a.D. an einer Erklärung, er wolle der 
Energieversorgung Westeuropas als "One-Dollar-Man" dienen?
Es ist wohl so: Schröders bewunderungswürdiger Aufstieg aus 
bedrängten Verhältnissen in hohe Staatsämter wie Ministerpräsident 
und Bundeskanzler wäre ohne seine robuste, extrem ichbezogene 
Spielernatur nicht denkbar. An Stil- und Geschmackssicherheit mangelt
es solchen Menschen, nie jedoch am Willen, notfalls Eisen zu fressen,
wenn es dem persönlichen Aufstieg nutzt. Regelverletzung im 
Bedarfsfall gehört ebenso dazu wie eine - bei Schröder - über lange 
Jahre zu beobachtende, erfolgreiche Charmebolzentour. Einer wie 
Schröder denkt in der Kategorie "Ganz oder gar nicht". Einer wie er 
findet nichts dabei, sich beim traditionsreichen Großen Zapfenstreich
eine wohlklingende Sinatra-Schnulze spielen zu lassen. Einer wie 
Schröder versteht womöglich nicht einmal, wenn andere es ungehörig 
finden, das jemand als Kanzler einen Deal macht, von dem er als 
Kanzler a.D. direkt profitiert.

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