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Rheinische Post: Mit Gefühl

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Mitte Oktober schossen Gerhard Schröder erstmals die 
Abschiedstränen in die Augen  als er sagte, er werde der neuen 
Regierung "definitiv nicht" angehören. Dann übermannte es ihn beim 
Jubel der Genossen beim Parteitag. Und jetzt bei der Bundeswehr, als 
er Sinatras trotzig-trauriges Musikstück "My Way" intonieren ließ.
"Mein Weg" - aus Sicht der Opposition ist Schröders Regierungszeit 
tatsächlich ein zu Tränen rührendes Kapitel. Aber dieser wohlfeile 
Zynismus sollte beim Abtritt dieses Politikers nicht die Messlatte 
sein. Doch selbst alle Versuche, ihn thematisch zu fixieren (von 
Militäreinsätzen über Atomausstieg bis zur Reform-Agenda), erklären 
nicht die Emotionalität, die am Ende seiner Amtszeit derart greifbar 
wird.
Die Antwort liegt in der Art des Regierens. Kaum im Amt: rums, erster
Kampfauftrag für deutsche Soldaten. An der Afghanistan-Mission 
zweifelnde Politiker: rums, Vertrauensfrage. Düstere Aussichten am 
Arbeitsmarkt: rums, krachend durchgedrückte Agenda 2010. Weiter 
schwindende Erfolgsaussichten: rums, vorgezogene Neuwahlen. Eine 
Amtszeit als Achterbahn der Gefühle. Emotionen binden oft stärker als
Verstand. Wen sollte es wundern, wenn da bei der Trennung Tränen 
fließen?

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Telefon: (0211) 505-2303

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