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Rheinische Post: Becks Risiko heißt Müntefering

Düsseldorf (ots)

von Michael Bröcker
Rente mit 67" hatte eine Tageszeitung die Rückzugsankündigung des 
früheren SPD-Chefs und Vize-Kanzlers Franz Müntefering vor neun 
Monaten überschrieben. Nun scheint es, als müsste der Mit-Initiator 
der ungeliebten Rentenreform seinen Ruhestand noch weiter 
hinauszögern. Die Rufe nach einer Rückkehr des Sauerländers in die 
operative Politik sind so zahlreich wie laut. Für die SPD und ihren 
Vorsitzenden Kurt Beck ist das ein Armutszeugnis.
Natürlich ist "Münte", wie ihn die Genossen liebevoll nennen, ein 
Politik-Profi und ein ausgezeichneter Wahlkämpfer. Wenn aber führende
SPD-Politiker von der ungebrochenen Autorität des inzwischen 
68-Jährigen schwärmen, legen sie offen, dass genau dies der aktuellen
Parteiführung fehlt. Jeder Ruf nach Müntefering ist ein schmerzhafter
Stich in die Brust des Vorsitzenden Kurt Beck - so sehr dieser in den
vergangenen Monaten auch versuchte, die Partei zu einen. Genau das 
trauen die Anhänger der Sozialdemokratie offenbar nur Müntefering zu.
Dass sie dabei sogar wohlwollend vergessen, dass Müntefering einer 
der Verfechter der umstrittenen Agenda-Politik war, verstärkt den 
Eindruck. Falls sich Müntefering im Wahlkampf engagiert, muss Kurt 
Beck einen Neben-Parteivorsitzenden ertragen, dem die Basis zu Füßen 
liegt. Das käme einer schleichenden Entmachtung gleich.

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