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Rheinische Post: Renaissance des Glaubens Kommentar: VON HORST THOREN

Düsseldorf (ots)

Wie solidarisch ist unsere Gesellschaft
wirklich? Einzel- oder Verbandsinteressen  in der jeweiligen 
Intention durchaus nachvollziehbar  bestimmen in wachsendem Maße das 
Denken und Handeln. Ihre Durchsetzung wird mit zunehmender 
Uneinsichtigkeit in das gesellschaftlich Gebotene betrieben, koste 
es, was es wolle  und seien es die eigenen Arbeitsplätze. Wie jetzt 
bei den Lokführern bleibt häufig die Verhältnismäßigkeit der Mittel 
auf der Strecke. Aber, wenn in Spitzenpositionen der Wirtschaft 
Selbstbereicherung in augenfälligem Missverhältnis zur messbaren 
Gegenleistung steht, so dass sich gar die Kanzlerin aufgerufen fühlt,
die Raffgier der Managerkaste anzuprangern, sollen sich 
Gewerkschaften und Interessenverbände Bescheidenheit predigen lassen?
Oder, wenn die Bundestagsabgeordneten jetzt fast zehn Prozent mehr 
bekommen, sollen die Rentner bereitwillig knapsen, weil die Kassen 
nicht mehr hergeben?
Wie gerecht ist unsere Gesellschaft also? Im allgemeinen 
Ellenbogengeschiebe scheint das Gemeinwohl ins Abseits zu geraten. In
der Beobachtung des Einzelnen kollidieren die eigenen Bedürfnisse und
Ängste mit der Wahrnehmung neoliberaler Auswüchse. Die gefühlte 
Ungerechtigkeit erschüttert, so sagen die Meinungsforscher, den 
Glauben an die "soziale" Marktwirtschaft.
Der Glaube an Gott aber scheint ungebrochen. Der Statistik zufolge 
sind gut 70 Prozent der Deutschen religiös. Jeder Fünfte ist sogar 
"hoch religiös". Die Kirchen aber profitieren von dieser Haltung 
kaum, der Gottesdienstbesuch ist weiter rückläufig. Nur einmal im 
Jahr können die Pfarrer zuverlässig mit vollen Kirchenbänken rechnen 
am Heiligen Abend. Und deshalb ist heute der Tag, Solidarität zu 
predigen.
Das Weihnachtsevangelium erzählt vom Licht im Dunkel. Es berichtet 
von Gott, der die Solidarität mit uns Menschen  und damit auch der 
Menschen untereinander  zum Prinzip erhebt. Es erzählt von der 
Gemeinschaft der Hirten, die alles stehen und liegen lassen, um sich 
solidarisch zu zeigen mit dem Kind, das da schutzlos in der Krippe 
liegt und auf die Hilfe anderer angewiesen ist.
Wer sich nach dem Vorbild der Hirten auf den christlichen Weg begeben
will, hat es nicht weit. Aber, er muss aufstehen und ein paar 
Schritte tun: In Richtung des nachbarschaftlichen Kirchturms. 
Vielleicht findet er in der Gemeinschaft auch den Glauben an die 
Menschheit wieder.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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