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Rheinische Post: "Streikverbot" ist Lösungsgebot

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Verblüfft reiben sich die Bahnkunden die Augen: Haben die 
Nürnberger Richter das Streikrecht für Lokführer abgeschafft? Dürfen 
Bedienstete, die in Schlüsselstellungen Millionenschäden verursachen 
können, keine Gehaltsansprüche mehr durchsetzen? Doch es ist kein 
Ausverkauf des Rechtsstaates, der auch die Tarifauseinandersetzung 
garantiert. Es ist "nur" ein juristisches Lehrstück. Denn die Richter
betraten Neuland: Es gibt für die Bahn einen ausgehandelten 
Tarifvertrag, den aber ein winziger Teil der Beschäftigten nicht 
akzeptiert. Da ist es nicht völlig abwegig, dass das Lahmlegen der 
Republik rechtswidrig sein könnte. Das heißt nicht, dass es das auch 
tatsächlich ist. Für die Richter folgt nun die Frage, ob sie der Bahn
einstweiligen Rechtsschutz gegen Streiks geben. Die vorgeschriebene 
Prüfung dreht sich dabei einzig um die Alternative, in welchem Fall 
größerer Schaden entsteht: Wenn die Richter Streiks zulassen, die 
sich dann in der Hauptsacheentscheidung als rechtswidrig 
herausstellen. Oder wenn sie Streiks vorübergehend verbieten, die 
dann doch einwandfrei sind. Deshalb ist das "Streikverbot" nur ein 
Stoppsignal mit begrenzter Wirkung. Es ist vor allem eine Chance zum 
Nachdenken. Denn die Lösung findet sich weder vor Gericht noch auf 
dem Rücken der Bahnkunden. Sondern einzig am Verhandlungstisch.

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