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Weser-Kurier: Zur Lage in der Ukraine schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Der Machtkampf zwischen der ukrainischen Führung und der pro-europäischen Opposition wird immer erbitterter geführt. Nun gibt es die ersten Todesopfer. Das wird die Oppositionsbewegung noch weiter radikalisieren. Vermutlich wird nie geklärt werden, wer die Schuld am Tod der Demonstranten hat. Fest steht jedoch, dass Präsident Viktor Janukowitsch die Hauptverantwortung dafür trägt, dass die Situation in seinem Land derart eskaliert ist. Als Hunderttausende friedlich in den Straßen von Kiew gegen Janukowitschs Absage an die EU protestierten, hätte der Präsident die Chance ergreifen müssen, um mit den gemäßigten Führern der Opposition ins Gespräch zu kommen. Ein paar Zugeständnisse des Regierungslagers hätten vor wenigen Wochen noch gereicht, um die Kritiker zu beschwichtigen. Doch Janukowitsch schaltete auf stur. Sein Angebot eines Runden Tischs entpuppte sich als Farce. Die immer wiederkehrende Polizeigewalt als Mittel zur Eindämmung der Proteste, die Annahme eines Milliardenkredits aus Moskau, schließlich die Verabschiedung repressiver Gesetze, die die Bürgerfreiheiten massiv einschränken - das alles provozierte immer mehr Widerstand. Vor allem aber diskreditierte es die gemäßigten Oppositionsführer, die für den Dialog geworben hatten. Gerede bringt nichts, Gewalt ist das einzige Mittel - zu dieser Schlussfolgerung kommen offenbar immer mehr Demonstranten. Doch auch die Führer der Opposition - der Boxweltmeister Vitali Klitschko, der Fraktionschef Arseni Jazenjuk von Julia Timoschenkos "Vaterland"-Partei und der Nationalist Oleg Tjagnibok - tragen eine Mitschuld an der Eskalation der Gewalt. Sie überschätzten ihre Kräfte maßlos und setzten mit ihren Forderungen zu hoch an . Statt von Janukowitsch eine Rückkehr zum pro-europäischen Kurs zu verlangen, formulierten sie Maximal-Forderungen: Rücktritt von Präsident und Regierung, Neuwahlen auf beiden Ebenen. Das war keine Basis für einen Dialog. Und jetzt ist die Situation so verfahren, dass eine friedliche Lösung des Konflikts kaum noch denkbar erscheint.

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