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Weser-Kurier: Zum Konsumklima in Deutschland schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 28. November 2013:

Bremen (ots)

Süßer die Kassen nie klingeln. Der alte Sponti-Spruch hat einen Bart. Aber dieses Jahr stimmt er endlich mal. Das Weihnachtsgeschäft brummt. Das liegt wohl eher nicht an neu entflammter Nächstenliebe, sondern in erster Linie an der mittlerweile bei den meisten Verbrauchern angekommenen Erkenntnis: Sparen lohnt sich gerade nicht. Also wird das Geld fleißig ausgegeben und verschenkt. In bar oder als Gutschein. Starke Anschaffungsneigung nennen das etwas emotionslos die Konsumforscher und verweisen außerdem auf die rundum optimistischen Erwartungen der Normalverbraucher, und zwar nicht nur bis Weihnachten. Auch im nächsten Jahr soll alles besser werden. Alle setzen darauf, dass sie dann wieder mehr Geld im Portemonnaie haben werden, als ihnen die Inflation heimlich wegfrisst. Es ist sicher erfreulich, dass der Einzelhandel auf bessere Geschäfte hoffen darf. Die Branche hat gelitten. Und vor allem die Beschäftigten haben in den vergangenen Jahren massiv zurückgesteckt. Dass sie jetzt auch ein Stück vom Glück beanspruchen werden, darauf kann man wetten, und außerdem wäre das nur gerecht. Sie sind obendrein gerade in einer guten Position, ihre Wünsche durchzusetzen. Ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit wird der deutsche Ableger des weltgrößten Online-Händlers Amazon regelmäßig bestreikt, und im norddeutschen Einzelhandel ist der letzte Ausstand auch erst ein paar Tage her. Der Ton wird rauer. Auf beiden Seiten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass an den bevorstehenden Einkaufswochenenden die Schlangen an den Kassen länger werden könnten als sie üblicherweise sind. Oder dass das Amazon-Paket auf sich warten lässt. Das könnte zwar die Vorweihnachtsstimmung trüben - insbesondere auf der Kunden- und der Händlerseite, an der exzellenten Kauflaune wird es wahrscheinlich nichts ändern. Dafür sind die positiven Zeichen zu eindeutig und vor allem auch zu nachhaltig. Nicht so recht in diese Zeit will da die Meldung von vorgestern passen: Das Armutsrisiko hierzulande steigt. Hinter all dem Glockenklang tickt offenbar eine gesellschaftliche Zeitbombe.

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