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Weser-Kurier: Zum Jade-Weser-Port schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Ist es Gigantismus? Oder ist es sechs Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen einfach nur ein PR-Gag der schwarz-gelben Regierung? Eine Machbarkeitsstudie will das CDU/FDP-Kabinett in Auftrag geben, um Technik, Wirtschaftlichkeit und Folgen für die Umwelt einer zweiten Ausbaustufe für den Jade-Weser-Port auszuloten. Von deren grundsätzlicher Notwendigkeit geben sich Ministerpräsident David McAllister (CDU) und sein Vize, Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP), absolut überzeugt. Das klingt wie ein schlechter Witz. Ganze zwei, manchmal auch drei Containerschiffe fahren pro Woche Wilhelmshaven an. Die Aussichten für 2013 sehen nicht besser aus. Und es sind beileibe nicht die Riesenpötte, für die der Tiefwasserhafen eigens für gut eine Milliarde Euro in der Jade aufgeschüttet worden ist. Die meisten Frachter könnten mit ihrem geringen Tiefgang sogar die Weser bis nach Brake hinauffahren - ganz ohne eine weitere Vertiefung. Nun berufen sich die Koalitionäre in Hannover auf prognostizierte Steigerungsraten im Containerumschlag, für die man gewappnet sein müsse. Aber sie sagen nicht, wie, wann und in welchem Umfang Wilhelmshaven tatsächlich einmal davon profitieren kann. Die mangelhafte Auslastung wird als Anlaufproblem schöngeredet; der Hafen werde schon irgendwann zu boomen beginnen, lautet die Beschwörungsformel. Bode verweist - quasi zur Beruhigung, aber ohne konkrete Zahlen - auf "TEU-Garantien", auf vertraglich mit dem Betreiber Eurogate und der Reederei Maersk festgelegte Mindestumschläge bei den Containern. Über die Notwendigkeit einer zweiten Ausbaustufe des Hafens sagen diese allerdings nichts aus. Wichtiger und sinnvoller wäre der Blick in die beiden anderen deutschen Containerhäfen: Sowohl Hamburg als auch Bremerhaven haben - wie Wilhelmshaven - noch große Kapazitäten. Bevor diese nicht ausgeschöpft sind, scheint jedes neue milliardenschwere Projekt absurd. Warum koordinieren die Länder nicht endlich ihre Planungen und ihre Hafenpolitik? Die steuerzahlenden Bürger jedenfalls verstehen den jeweiligen Eigensinn längst nicht mehr.

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