Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Kommentar zum Streik bei der Lufthansa

Bremen (ots)

Die Lufthansa hat massive Probleme: Das teure Kerosin und die Fluggaststeuer machen ihr das Leben ebenso schwer wie die Konkurrenz der europäischen Billigflieger und der Fluglinien aus Asien. Alles zusammen hat das im ersten Halbjahr zu einem operativen Verlust von 20 Millionen Euro geführt. Und jetzt? Jetzt führt noch der Streik der Flugbegleiter, der sich lange angedeutet hatte, an jedem weiteren Streiktag zu weiteren Millionen-Verlusten. Vergeblich haben die Gewerkschaft UFO und die Unternehmensleitung versucht, seit einem Jahr einen gemeinsamen Weg zu finden. Mit ihrem Streik will die Gewerkschaft nach drei Jahren Nullrunde neben fünf Prozent höheren Entgelten das Ende der Leiharbeit und den Schutz gegen die Auslagerung von Jobs durchsetzen. Apropos Leiharbeit. Darin liegt offenbar das Hauptproblem zwischen beiden Parteien. Lufthansa wollte zwar nun auf Leiharbeiter verzichten, aber das nur für die nächsten drei Jahre garantieren. UFO fordert dagegen einen generellen Verzicht. Wie ernst es der Airline mit dem Aufbaus einer Billigflug-Abteilung ist, hat das Unternehmen schon in den vergangenen Monaten demonstriert und mal eben am Standort Berlin Leiharbeiter eingesetzt. Dass das die Verhandlungen mit der Gewerkschaft nicht erleichtern würde, war der Führungsetage offenbar egal - dass die Gewerkschaft mit Streiks antworten würde, muss ihr klar gewesen sein. Die Lufthansa sieht in ihrem aktuellen Angebot - 3,5 Prozent mehr Gehalt, den auf drei Jahre befristeten Verzicht auf Leiharbeit und betriebsbedingte Kündigungen - eine Grundlage, um weiter zu verhandeln. Dass die Gewerkschaft nicht einfach so darauf eingeht, ist verständlich: Nachdem die Lufthansa gezeigt hat, zu was sie fähig ist, ist nun die Gewerkschaft an der Reihe. Vielleicht hilft dieses Muskelspiel aber: Beide Seiten wissen nun, dass der jeweils andere wirkungsvolle Hebel in Bewegung setzen kann. Die Fronten sind geklärt, jetzt müssen im Sinne der Fluggäste Lösungen her. Und die findet man leichter auf Augenhöhe.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier
  • 31.08.2012 – 21:12

    Weser-Kurier: Kommentar zur Kandidatensuche bei den Grünen

    Bremen (ots) - Es klingt so schön: Als erste Partei überhaupt in Deutschland sollen die 59.000 Mitglieder der Grünen ihre beiden Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl direkt wählen. Der Vorschlag des Parteivorstands wird morgen mit großer Wahrscheinlichkeit vom Länderrat, dem sogenannten kleinen Parteitag, angenommen. Doch nicht eine Wiederbelebung basisdemokratischer Strukturen ist das Ziel, es ist schlichtweg ...

  • 30.08.2012 – 20:57

    Weser-Kurier: Zum Thema Sterbehilfe schreibt der Bremer WESER-KURIER:

    Bremen (ots) - Anstatt im Gesetz konkrete Antworten zu geben, hat die Justizministerin alle Türen offengehalten. Vielleicht liegt es daran, dass das Gesetz in Windeseile formuliert wurde. Vielleicht aber auch daran, dass sie sich aus Furcht vor neuer Kritik vor allzu genauen Definitionen drückte. Das Ergebnis ist das schlechteste, das man sich vorstellen kann: Es ...