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Weser-Kurier: Zum neuen Chef der NRW-CDU schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 2. Juli 2012:

Bremen (ots)

Kanzlerin Angela Merkel wird am Wochenende trotz Euro-Krise auch nach Krefeld auf den Landesparteitag der nordrhein-westfälischen CDU geschaut haben. Mehr noch als in Europa entscheidet sich ihr politisches Schicksal bei der Bundestagswahl 2013 daran, ob die Christdemokraten nach ihrer verheerenden Landtagswahl-Niederlage im bevölkerungsreichsten Bundesland wieder Tritt fassen können. Falls die CDU an Rhein und Ruhr bei der Bundestagswahl gegenüber ihrem Landtagswahlergebnis nicht kräftig zulegt, wäre die Ära Merkel beendet. Der mitgliederstärkste CDU-Landesverband hat in Krefeld einen personellen Neuanfang versucht, ohne dabei Aufbruch-Stimmung zu vermitteln. Als Nachfolger des bei der Landtagswahl gescheiterten Spitzenkandidaten Norbert Röttgen scheint Armin Laschet im Amt des Landesvorsitzenden eher geduldet als erwünscht zu sein. Fast ein Viertel der Delegierten verweigerte ihm die Zustimmung. Das ist keine Kleinigkeit. Das Ergebnis dokumentiert die Zerrissenheit der notorisch krawalligen CDU-Landespartei, die in den letzten drei Jahrzehnten alle ihre Vorsitzenden von Kurt Biedenkopf über Norbert Blüm bis zu Norbert Röttgen mehr oder weniger demontiert hat. Bei Laschet beginnen die Beschädigungen schon vor dessen Amtsantritt. Nach dem Wahlfiasko wird der neue Steuermann die CDU allein mit leichten Lackierungen an der Karosserie nicht wieder manövrierfähig machen. Zuallererst wird er der Partei ihre Identität zurückgeben müssen, die bereits unter dem selbsternannten "Arbeiterführer" Jürgen Rüttgers und der von ihm eingeleiteten Sozialdemokratisierung verloren gegangen ist. Neben einem personellen Neuanfang braucht die Landes-CDU eine programmatische Selbstbesinnung. Im Parteivolk gibt es erkennbare Zweifel, ob der als sprunghaft geltende Laschet die Ausdauer für einen langwierigen Erneuerungsprozess hat. In den letzten 30 Jahren haben die Vorsitzenden der NRW-CDU die unterschiedlichsten Storys geschrieben - mit einer Gemeinsamkeit: allen fehlte ein Happy End.

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