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Börsen-Zeitung: Heile Daimler-Welt, Kommentar von Claus Döring zur Hauptversammlung von DaimlerChrysler

Frankfurt (ots)

Mercedes mit Absatzrekord und 2,4 Mrd. Euro
Operating Profit, Nutzfahrzeuge mit Verkaufsrekord und 2 Mrd. Euro 
Operating Profit und das Finanzierungsgeschäft ebenfalls mit einem 
Rekordergebnis von 1,7 Mrd. Euro - heile Daimler-Welt 2006. War da 
was? Die zweite Namenshälfte des Automobilkonzerns hätten zuletzt 
nicht nur manche Daimler-Manager, sondern mehr noch die Aktionäre am 
liebsten verdrängt. Deshalb traf der Antrag des streitbaren 
Professors Ekkehard Wenger in der Hauptversammlung (HV) auf 
Namensänderung von DaimlerChrysler in Daimler-Benz AG die 
Stimmungslage zumindest jener Anteilseigner, die sich vor und während
der HV öffentlich äußerten.
Die Zukunft Chryslers, das stand schon vor der HV fest, würde zur 
zentralen Frage des Aktionärstreffens werden und doch unbeantwortet 
bleiben. Schließlich sind noch keine zwei Monate vergangen, seit 
Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche für diesen Konzernteil - und 
damit ein Drittel des weltweiten Umsatzes - die Prüfung aller 
Optionen angekündigt hat. Es wäre geradezu fahrlässig, eine solch 
weit reichende Entscheidung, die auch einen De-Merger nicht 
ausschließt, unter Zeitdruck zu treffen und durch öffentliche 
Kommentierung der Alternativen zu präjudizieren. Allein wegen der 
euphorischen Börsenreaktion eine Trennung für unausweichlich zu 
halten, wäre verkehrt. Die Märkte und mit ihnen die Vertreter der 
institutionellen Investoren, das sollte man nicht vergessen, haben 
auch gejubelt, als Daimler und Chrysler fusionierten.
Fakt ist, dass Chrysler in den ersten Jahren der Autoehe gut 
verdient und den Aktionären Spitzendividenden erwirtschaftet hat. 
Fakt ist auch, dass 2004 und 2005 zusammengenommen Chrysler immerhin 
noch 3 Mrd. Euro Operating Profit eingefahren hat verglichen mit 1 
Mrd. Euro durch die Mercedes Car Group. Und Fakt ist, dass in manchen
Jahren und zuletzt 2006 der Vorstand den US-Automarkt falsch 
eingeschätzt und Chrysler an den Kundenbedürfnissen vorbeiproduziert 
hat.
Ganz gleich, welche Option für Chrysler am Ende gewählt wird: 
Wichtig war schon das Signal, dass man bei Chrysler die "heile" 
Daimler-Welt nicht falsch interpretiert und man in Auburn Hills zur 
Lösung der hausgemachten Probleme im Markt und bei den Pensionslasten
nicht auf eine Quersubventionierung aus Daimler-Kassen hoffen darf.
(Börsen-Zeitung, 5.4.2007)

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