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Boersen-Zeitung: WM-Ausrüster holen den Cup, Kommentar zu den eigentlichen Gewinnern der WM von Björn Godenrath

Frankfurt (ots)

In der Wirtschaftswelt gehört es zur guten
Sitte, dass sich jeder zum Gewinner deklariert, egal wie viel Federn 
er gerade gelassen hat. Obenauf sehen sich auch die beiden 
fränkischen Sportartikelhersteller, deren Geschäft von der Fußball-WM
einen ordentlichen Schub erhalten hat. Sowohl Puma als auch Adidas 
konnten ihre Umsätze mit Fußball-Produkten über Erwartung steigern 
und markierten neue Rekordwerte. Aus der Reihe tanzt nur Nike, die 
ausgerechnet während der WM-Sause für den Abschnitt März bis Mai 
einen Gewinnrückgang vermeldete. Da das Geschäft mit 
Kicker-Utensilien primär in den Wochen vor dem Turnier gemacht wird, 
ist bei den US-Boys offenbar nicht viel hängen geblieben. Trotzdem 
sieht sich der Brasilien-Sponsor als "sichtbarste Marke".
Eine Feststellung, die von den beiden deutschen Sportmarken zu 
Recht ins Reich der Fabel verwiesen werden kann. Bei Puma kletterten 
die Erlöse mit Fußball-Produkten um 40% im ersten Halbjahr, Adidas 
legt im Gesamtjahr mindestens 30% auf über 1,2 Mrd. Euro zu. Allein 
vom offiziellen Spielball, den Adidas "Teamgeist" taufte, wurden mit 
15 Millionen Stück mehr als doppelt so viele abgesetzt wie vom 
Vorgängermodell. Gut 1,5 Millionen Hobby-Kicker erwarben ein Trikot 
der deutschen Nationalmannschaft - fast scheint es, als wären die 
zahlreichen Public-Viewing-Partygänger nach jedem Leinwandereignis 
beseelt von der Euphorie losgezogen und hätten sich noch ein drittes 
oder viertes Trikot besorgt. Insgesamt konnte Adidas mehr als 3 
Millionen Shirts verkaufen, bei Nike waren es nur 2,3 Millionen. Die 
Frage nach der Marktführerschaft scheint vorerst beantwortet. 
Einziger Schönheitsfehler in der kombinierten Herzogenauracher 
WM-Bilanz ist, dass von den zahlreichen Puma-Teams einzig Italien 
sportlich überzeugen konnte.
Den Aktien haben die WM-Wochen keinen Auftrieb geben können. Das 
liegt zum einen in dem allgemein eingetrübten Sentiment begründet. 
Zum anderen waren positive Erwartungen, wie an der Börse üblich, 
bereits eingepreist. In Anlehnung an eine Herbergersche 
Fußball-Weisheit gilt aber, dass nach der WM vor der WM ist. Und 
zwischendrin kommt ja auch noch eine EM. Wenn Großereignisse das 
Geschäft so beflügeln wie das gerade absolvierte Turnier, erscheint 
das von Adidas-Chef Herbert Hainer für 2010 formulierte Umsatzziel 
von 1,5 Mrd. Euro nicht einmal sonderlich ambitioniert.

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