Alle Storys
Folgen
Keine Story von Börsen-Zeitung mehr verpassen.

Börsen-Zeitung

Börsen-Zeitung: Investment Banking ist „in“, Kommentar zum Strategieschwenk der deutschen Bank von Karin Böhmert

Frankfurt (ots)

Kaum sprudelt das Geschäft von Mergers &
Acquisitions wieder mit fast täglichen Ankündigungen
milliardenschwerer Übernahmen und Fusionen, kaum touchiert der Dax
die Marke von 5000 Punkten, plötzlich ist Investment Banking wieder
„in“. Da fehlte nur noch der Strategieschwenk der Deutschen Bank:
Statt des Ziels eines Ertragsmix von 60% aus dem Corporate and
Investment Banking (CIB) und 40% aus der zweiten Säule, Private
Clients and Asset Management (PCAM), soll nun für die Gesamtbank nur
noch eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 25% angepeilt werden,
wie Vorstandssprecher Josef Ackermann jetzt erklärte.
Abzusehen war dies zwar bereits spätestens nach den Zahlen für das
erste Halbjahr, als die Bank für viele überraschend mehr als drei
Viertel ihres Gewinns in der CIB erzielte. Es fehlte aber
offensichtlich die Ankündigung, das lange verschmähte Investment
Banking doch wieder forcieren zu wollen. Denn erst diese
Refokussierung entfachte einen von Ackermann seit langem vermissten
Effekt: Der Aktienkurs setzte zum Höhenflug an, unterstützt auch
durch die Vorlage von Merrill-Lynch-Chefanalyst Stuart Graham, der
kurz zuvor in einer Studie der Deutschen Bank zur Forcierung des
Investment Banking riet.
Folgt man der Logik des Aktienkurses, dann sehen es Investoren
wohl lieber, wenn sich die Deutsche Bank wieder verstärkt als
Investmentbank versteht und ihre dabei bisher erreichten starken
Positionen unterstreicht und ausbaut. Offensichtlich traut man dem
Institut, das im Investment Banking international ausgerichtet ist,
eher zu, dabei auch mal „die führende Investmentbank der Welt“ zu
werden, wie dies Ackermann anpeilt.
Im Wealth oder Asset Management dürfte dies nur schwer gelingen,
denn in diesem Bereich liegen Weltmarktführer UBS und Allianz
meilenweit vorne. Zudem wirken bei einer Deutschen Bank
Marktanteilsgewinne und meist erst langfristig zu erzielende
Ertragssteigerungen in einem Bereich wie PCAM, der vom langwierigen
Kundenaufbau lebt, in der öffentlichen Wahrnehmung weniger
spektakulär als die Mitwirkung bei Übernahmen, Fusionen und
Aktientransaktionen, die die Welt bewegen. Und die hat Ackermann im
Visier. Wachstum böten dabei die USA und interessanterweise Asien. In
Europa soll dagegen die Position gehalten werden. Das spricht Bände.

Rückfragen bitte an:

Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Börsen-Zeitung
Weitere Storys: Börsen-Zeitung