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Börsen-Zeitung: Auf der sicheren Seite, Kommentar zum Milliardengewinn der DZ Bank von Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots)

Die Kreditgenossen haben Oberwasser. Davon zeugt auch der Abschluss der Anfang 2001 aus der Fusion von DG Bank und GZ-Bank entstandenen DZ Bank für ihr zehntes Geschäftsjahr. Es war ein "gutes", das Ergebnis "ordentlich", sagt Vorstandschef Wolfgang Kirsch. "Gute" Bilanzen sind in der Regel noch besser, als sie aussehen (wie umgekehrt schlechte meist richtig miserabel sind). Das gilt auch in diesem Fall. Die runde Verdoppelung des Vorsteuerergebnisses - netto hat sich das Resultat aufgrund steuerlicher Sondereffekte im Vorjahr sogar mehr als verdreifacht - ist das eine, die Verbesserung der Bilanzqualität das andere.

Das Zentralinstitut für über 900 Volks- und Raiffeisenbanken ist ohne direkte Staatshilfe durch die Krise gekommen. Die genossenschaftliche Solidargemeinschaft hatte 2009 mit einer mehrstufigen Kapitalzuführung "Hilfe zur Selbsthilfe" geleistet. Nun hat die Bank aus eigener Kraft ihre Kapitalausstattung und auch darüber hinaus die Substanz weiter deutlich gestärkt. Basel III kann kommen.

Aus der Krise hat das Oberhaus der Finanzgruppe gelernt und sich verbundnäher ausgerichtet, ohne großes Bohei darum zu machen - Schlagzeilen über nötige Restrukturierungen gönnen die Genossen gerne dem einen oder anderen privaten und öffentlich-rechtlichen Wettbewerber. Bilanz und Risikoaktiva wurden eingedampft, doch nicht zulasten des Kunden- und des Verbundgeschäfts. Im Gegenteil: Während die für eine genossenschaftliche Zentralbank wohl nicht wirklich opportunen Investments weiter abgebaut wurden, sind die DZ Bank und ihre Töchter am Markt klar in der Offensive. Erfolge dieser "Wachstumsgeschichte" (Kirsch) sind bereits messbar.

Wenn es so gut läuft, hätte sich mancher Aktionär, auf dessen Kapital die Bank im Zeichen verschärfter aufsichtlicher Anforderungen künftig umso mehr angewiesen sein wird, jenseits der 20-prozentigen Dividendenerhöhung sicher einen kleinen Jubiläumsbonus gewünscht. Aber der Vorstand hat schon recht, wenn er angesichts der wuchernden Staatsschuldenkrise und der sich fast im Stundentakt ändernden regulatorischen Entwicklung auf der sicheren Seite bleibt. Der Kapitalaufbau muss in diesen Zeiten Vorrang haben. Und ein aus Provisionszahlungen und Bonifikationen für die Genossenschaftsbanken in der Rekordhöhe von 1,8 Mrd. Euro bestehender Verbundnutzen ist ja auch nicht von schlechten Eltern.

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