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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Mandäer im Irak brauchen mehr Unterstützung - GfbV-Nahostexperte in Bagdad

- Mandäer im Irak benötigen dringend weiter Schutz und Unterstützung

- GfbV-Nahostexperte spricht in Bagdad mit mandäischem Oberhaupt

- Religionsgemeinschaft braucht Gotteshaus auch in deutscher Diaspora

Bagdad/Göttingen, den 11. April 2023 --- Die Mandäer im Irak benötigen dringend weiter Schutz und Unterstützung. Im persönlichen Gespräch mit dem Nahostexperten der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Kamal Sido, appellierten das Oberhaupt der Mandäer, Ganzevra Sattar Jabbar Hilo Al-Zahrony, sowie weitere mandäische Würdenträger an die irakische Regierung, in ihren Bemühungen für die Stärkung dieser kleinen uralten Religionsgemeinschaft nicht nachzulassen und sie auch bei der Verteilung von politischen Ämtern zu berücksichtigen. Deutsche Politiker sollten bei ihren Besuchen im Irak nicht vergessen, sich auch mit mandäischen Vertretern zu treffen.

Es wäre wichtig, im Irak mandäische Minister zu benennen oder mandäische Botschafter ins Ausland zu entsenden, betonten die mandäischen Würdenträger während des Gesprächs am Ostersamstag in der Residenz ihres Oberhauptes in Bagdad. Zudem bräuchten sie finanzielle Unterstützung beim Aufbau einer staatlich anerkannten Akademie für mandäische Sprache und Religion. Die rund 2.200 Mandäer in der deutschen Diaspora benötigen dringend Unterstützung für den Bau eines Gotteshauses.

Von den weltweit etwa 100.000 Mandäern leben höchstens noch etwa 20.000 im Irak. Andere Quellen sprechen von nur noch 5000. Ein wichtiges Zeichen der Anerkennung ihrer kleinen Glaubensgemeinschaft sei es gewesen, dass der irakische Ministerpräsident zum ersten Mal in der religiösen Kultstätte der Mandäer in Bagdad war, betonten ihre geistlichen Vertreten gegenüber dem GfbV-Nahostexperten. Ministerpräsident Mohammed Shia' al-Sudani hatte das religiöse Zentrum der Mandäer am Tigris Mitte März besucht.

In Bagdad besuchte Sido während der Osterfeiertage auch einige christliche Gemeinden. Er musste feststellen, dass immer mehr Christen Bagdad verlassen, obwohl sich die Sicherheitslage deutlich verbessert habe. „Wenn die letzten Christen im Irak eine Zukunft haben sollen, muss ihnen die Regierung das Gefühl geben, in ihrer Heimat Irak willkommen zu sein“, fasst er seine Eindrücke zusammen.

Kamal Sido ist im Irak zu erreichen unter 0173 67 33 980

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