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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

GfbV-Report zum Jahr der indigenen Sprachen: Wie Indigene ihre bedrohten Sprachen verteidigen

Ein Dokument

GfbV-Report zum Jahr der indigenen Sprachen

- Die meisten der ca. 4.000 indigenen Sprachen gelten als bedroht
- Traditionen und kollektive Identität ganzer Völker drohen zu verschwinden
- Der Report soll am 9.8. dem Bundeskanzleramt übergeben werden

Die Vereinten Nationen haben 2019 zum Jahr der indigenen Sprachen ausgerufen. Aus diesem Anlass veröffentlicht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) heute die Studie "Sprache: Ein Menschenrecht - Wie Indigene ihre bedrohten Sprachen verteidigen". Der Report betrachtet die völkerrechtliche Einbettung indigener Sprachenrechte und verdeutlich die Schwierigkeiten, rechtlichen Schutz in tatsächliche Erhaltung umzumünzen. Er soll im Rahmen einer Menschenrechtsaktion am 9. August, dem Tag der indigenen Völker, dem Bundeskanzleramt übergeben werden. Ab 11:00 Uhr wird die GfbV auf dem Platz der Republik mit einer Installation aus Würfeln in den Farben der Indigenen-Flagge auf die Bedeutung von Sprachenrechten aufmerksam machen.

"Indigene Sprachen sind auf allen Kontinenten bedroht", erklärt Yvonne Bangert, GfbV-Referentin für indigene Völker. "Sie werden meist nur mündlich überliefert und nicht in der Schule gelehrt. Oft werden indigene Sprecher zudem rassistisch diskriminiert." Das führe dazu, dass Eltern ihre Kinder in der Mehrheitssprache erziehen, um ihnen bessere Bildungs- und Aufstiegschancen zu geben. Die Vermittlung der indigenen Sprache fiele dann oft den Großeltern zu - oder bleibe ganz aus.

Etwa 4.000 der weltweit 7.000 Sprachen sind indigene Sprachen. Die meisten gelten als bedroht. Das Menschenrecht auf Sprache ist Anker für kollektive und kulturelle Identität und tradiert Wissenssysteme ganzer Kulturen. Gehen Sprachen verloren, sind auch überlieferte Traditionen und die kollektive Identität ganzer Völker in Gefahr. Das Themenjahr der Vereinten Nationen soll Vielfalt, Schutz und Revitalisierung indigener Sprachen mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Die Indigenen selbst fordern eine Erweiterung auf eine Dekade der indigenen Sprachen.

Eine Zusammenfassung des Reports und die Forderungen der GfbV hängen dieser Pressemitteilung an. Die komplette Studie finden Sie unter diesem Link. Ein Print-Exemplar schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Außerdem laden wir Sie zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Sprache als Menschenrecht - indigene Sprachen wirksam schützen und fördern" am 8. August in das Deutsche Institut für Menschenrechte in der Zimmerstraße 26/27, 10969 Berlin ein. Veranstalter sind die GfbV und die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN). Beginn ist 18:00 Uhr. Nach der Begrüßung durch Dr. Lisa Heemann, Generalsekretärin der DGVN, diskutieren Lars Christian Koch, Direktor für die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum, Tjan Zaotschnaja, Itelmenin aus Kamtschatka/Sibirien, Alina Namunkura Rodenkirchen, Sprachaktivistin für die Revitalisierung der Mapuche-Sprache (Mapuzugun) und die Sprachwissenschaftlerin Christiane Wegener. Moderation: Dr. Theodor Rathgeber, freiberuflicher wissenschaftlicher Autor und entwicklungspolitischer Gutachter für Menschenrechte, Minderheiten und indigene Völker. Um Anmeldung über dieses Onlineformular wird gebeten.

Sie erreichen Yvonne Bangert unter y.bangert@gfbv.de oder 0551 49906-14 und Regina Sonk unter r.sonk@gfbv.de oder 0551 49906-23

Gesellschaft für bedrohte Völker
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