Alle Storys
Folgen
Keine Story von Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) mehr verpassen.

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Protestwelle im Sudan seit 100 Tagen (28.3.): Menschenrechtler fordern Freilassung von Demonstranten

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die Freilassung hunderter Demonstranten im Sudan. Die seit 100 Tagen anhaltenden Proteste richteten sich gegen die Herrschaft des seit 30 Jahren regierenden Staatspräsidenten Omar Hassan al Bashir. Im Februar entließ die Regierung rund 2.400 Inhaftierte. Menschenrechtler vor Ort sprechen allerdings von einigen Hundert weiteren Gefangenen. Etwa 70 davon sind der GfbV namentlich bekannt.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die Freilassung hunderter Demonstranten im Sudan, die seit Beginn der Protestwelle im Dezember 2018 willkürlich verhaftet wurden. "Das einzige Vergehen dieser Menschen ist, öffentlich Meinungsfreiheit einzufordern. Viele der Inhaftierten sind seit Monaten im Gewahrsam des Geheimdienstes. Wir fürchten um ihr Leben", erklärte Ulrich Delius, Direktor der GfbV am Montag in Göttingen. Die GfbV fordert zudem nachdrücklich, den Tod von drei Studenten aufzuklären. Ihre Leichen waren wenige Tage nach ihrer Festnahme bei Demonstrationen im Dezember und Januar gefunden worden.

Die Proteste richteten sich gegen die Herrschaft des seit 30 Jahren regierenden Staatspräsidenten Omar Hassan al Bashir. Trotz eines internationalen Haftbefehls wegen seiner Verantwortung für den Völkermord in Darfur strebt er eine Wiederwahl an. Massive Einschüchterungsversuche konnten die landesweiten Proteste vor allem junger Menschen nicht unterdrücken. Auch am Dienstag und Donnerstag dieser Woche sind Mahnwachen und Demonstrationen geplant.

Sudans Regierung hatte mehrfach versprochen, alle verhafteten Demonstranten freizulassen. Im Februar 2019 entließ sie rund 2.400 Inhaftierte. "Uns sind jedoch viele Fälle von Studenten, Universitätsdozenten und Mitarbeitern humanitärer Initiativen bekannt, die noch immer von den Behörden festgehalten werden", so Delius. Menschenrechtler vor Ort sprächen von einigen Hundert Gefangenen. Etwa 70 davon seien der GfbV namentlich bekannt.

So wird der 38-jährige Nazim Sirag seit seiner Festnahme am 31. Januar 2019 in Haft gehalten. Der Vater zweier junger Söhne leistete mit einer humanitären Initiative Erste Hilfe für Verletzte bei Demonstrationen. Vier weitere Mitstreiter seiner Initiative sind ebenfalls noch in Haft.

Auch der Universitätsdozent Abbas El Alam und der Bürgerrechtler und Publizist Shamseldin Dawelbeit werden vom Nationalen Geheimdienst NISS festgehalten. Mindestens 29 Studenten aus Darfur befinden sich seit ihrer Festnahme bei einer Demonstration am 23. Dezember 2018 in Haft.

Als am Donnerstag letzter Woche mehrere Dutzend Familienangehörige vor der NISS-Zentrale protestierten und Auskunft über das Schicksal der Inhaftierten forderten, lehnten die Behörden es ab, eine Petition der besorgten Eltern und Freunde anzunehmen.

Ulrich Delius ist zu erreichen unter u.delius@gfbv.de oder 0160/95671403.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Satus bei den UN und mitwirkendem
Status beim Europarat
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Weitere Storys: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
  • 24.03.2019 – 07:00

    115 Menschen sterben bei Massaker in Mali

    Überfälle der Dogon auf Peulh-Nomaden eskalieren Kein Schutz für Peulhs - Zentral-Mali versinkt in Gewalt Nach dem gewaltsamen Tod von 115 Dorfbewohnern bei einem Überfall in Mali hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) der Regierung des Landes schwere Versäumnisse vorgeworfen. "DIe Gewalt eskaliert seit Monaten zwischen Dogon und Peulhs, doch die Regierung Malis hat die Alarmrufe von ...

  • 22.03.2019 – 09:40

    Wahlen in Thailand (24.3.) - Vergessener Bürgerkrieg im Süden

    Menschenrechtler fordern mehr Engagement für Frieden in Süd-Thailand Vor den Parlamentswahlen in Thailand hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mehr Engagement der neuen Staatsführung für einen dauerhaften Frieden im Süden des Landes gefordert. "Nach 15 Jahren blutigem Bürgerkrieg braucht der Süden Thailands endlich eine realistische Perspektive für Frieden", forderte der GfbV-Direktor Ulrich Delius ...

  • 21.03.2019 – 10:00

    Immer mehr Entführungen im Bürgerkrieg in Kamerun: Fußballmannschaft entführt - Konfliktparteien müssen sich zum Schutz der Zivilbevölkerung verpflichten

    Am gestrigen Mittwoch wurde eine Fußballmannschaft der Universität in Buea entführt. Es war bereits die vierte politisch motivierte Entführung in den anglophonen Regionen innerhalb von zwei Tagen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die Konfliktparteien nachdrücklich auf, sich zum Schutz der ...