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Der Tagesspiegel: Im Einzelhandel steht harter Tarifkonflikt bevor
Streit bringt Verdi neue Mitglieder

Berlin (ots)

Der Berliner und Brandenburger Einzelhandel steht
vor einer schwierigen Tarifrunde. Kurz vor Beginn der Verhandlungen 
haben sich die Beschäftigten in der Region mehrheitlich für den 
Erhalt der Abend- und Spätzuschläge ausgesprochen. Das ergab eine 
Umfrage unter 5000 Beschäftigten, deren Ergebnis dem Tagesspiegel 
vorliegt und die Grundlage für das Forderungspaket der Gewerkschaft 
Verdi sein soll. Die Arbeitgeber hatten zuvor - als Folge der 
Verlängerung der Ladenöffnungszeiten - für eine Streichung der 
Zuschläge plädiert, die bis zu 50 Prozent ausmachen können. "Sollten 
die Arbeitgeber von ihrer Forderung nicht abrücken, steht dem 
Einzelhandel ein harter Tarifkonflikt bevor", sagte Erika Ritter, 
Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel in 
Berlin-Brandenburg, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). In der Umfrage 
sprachen sich die Beschäftigten außerdem mehrheitlich für die 
Festschreibung der Fünf-Tage-Woche und die Angleichung der Einkommen 
zwischen West und Ost aus. In den östlichen Teilen Berlins und den 
neuen Bundesländern wird trotz längerer Wochenarbeitszeit noch immer 
weniger gezahlt als im Westen. "Die Angleichungsforderung ist den 
Beschäftigten im Tarifgebiet Ost mindestens genau so wichtig wie die 
Forderung nach Erhalt und Weiterentwicklung der Zuschläge", sagte 
Ritter.
Auf der Grundlage der Umfrageergebnisse will die Tarifkommissionen 
für den Einzelhandel ihre Forderungen für die diesjährigen 
Manteltarifrunden beschließen. Dies soll für Berlin am 26. März 
erfolgen und für Brandenburg am 2. April. Bis ein neuer 
Manteltarifvertrag ausgehandelt ist, gilt der alte weiter. Anders als
in anderen Branchen wie der Chemie oder der Metall- und 
Elektroindustrie werden die Tarife im Einzelhandel regional 
ausgehandelt. Die Arbeitgeber hatten die Manteltarifverträge 
vorsorglich bereits Ende September 2006 zum Jahresende gekündigt, um 
die Zuschlagsregelung für den Verkauf nach 20 Uhr neu verhandeln zu 
können. Diese Kündigung hat der Gewerkschaft Verdi überraschenden 
Zulauf beschert: Innerhalb von drei Monaten gewann sie nach eigenen 
Angaben in der Region 2000 neue Mitglieder aus der 
Einzelhandelsbranche.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030 26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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