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Der Tagesspiegel: Brandenburgs Wirtschaftsminister warnt angesichts einer aktuellen Studie zum Pessimismus in Ostdeutschland vor einer neuen "Verliererdebatte"

Berlin (ots)

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns
(CDU) hat angesichts einer aktuellen Studie zum Pessimismus in 
Ostdeutschland vor einer neuen "Verliererdebatte" gewarnt. Es sei 
nicht ungewöhnlich, dass die Konjunktur in den alten Ländern 
schneller und stärker anspringe als in den neuen, sagte Junghanns dem
Tagesspiegel. "Eine Gefahr, dass Ostdeutschland abgehängt wird, sehe 
ich so nicht." Es gehe auch in Brandenburg und den anderen neuen 
Ländern spürbar aufwärts, wenn auch nicht in dem Maß wie in den alten
Ländern. Nötig sei ein anderes Herangehen - auch in der öffentlichen 
Debatte: "Aufschwung ist kein Geschenk, sondern das Ergebnis eigener 
Leistung". Junghanns verwies auf jüngste Ansiedlungserfolge wie die 
von Solarfabriken in Frankfurt (Oder).
Um so mehr gilt es nach Ansicht de Ministers, an der neuen 
Förderpolitik festzuhalten, also statt der früheren Verteilung mit 
der "Gießkanne" das knappere Geld auf ausgewählte Zukunftsbranchen, 
vorhandene Firmen, und regionale Wachstumskerne zu konzentrieren. 
"Wenn dieser positive Trend anhält, wird auch die Stimmung in der 
Bevölkerung nachziehen. Diese Trendwende braucht langen Atem." 
Junghanns, der CDU-Landesvorsitzender und Vize-Regierungschef werden 
will, fügte mit Blick auf jüngste Affären in der Regierungskoalition 
und den Machtkampf in der eigenen Partei hinzu: "Die Menschen 
erwarten, dass sich Politik nicht mit sich selbst beschäftigt, 
sondern sich um ihre Probleme kümmert."
Die Debatte, ob Ostdeutschland aufs Abstellgleis gestellt wird, wird 
nicht nur durch Konjunkturdaten angeheizt, sondern auch durch eine 
Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums 
Berlin-Brandenburg. Danach soll die subjektive Stimmung der 
Ostdeutschen 2006 einen neuen Tiefpunkt erreicht haben, die gefühlte 
Lebenslage so schlecht sein "wie seit 15 Jahren nicht". Allerdings 
sind für die Studie, die regelmäßig im Auftrag des Bundesverbandes 
der Volkssolidarität erhoben wird, nur 885 Menschen in den neuen 
Ländern befragt worden. Zum anderen untersucht das Zentrum im Auftrag
des Lobbyverbandes ostdeutscher Senioren nach eigenen Angaben 
vorrangig Stimmung und Lage älterer Menschen im Osten.
Eine zum Jahreswechsel veröffentlichte repräsentative Umfrage des 
Institutes für Demoskopie in Allensbach hatte ergeben, dass auch 
unter Osteutschen Hoffnung und Zuversicht wachsen - aber langsamer 
als im Westen.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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