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Der Tagesspiegel: "Auch Kinder von Hartz-IV-Empfängern haben ein Recht auf Privatschulen"
Verbandspräsident macht Politiker für soziale Entmischung in Schulen verantwortlich

Berlin (ots)

Berlin - Deutschlands Privatschulen haben Politiker
in Bund und Ländern für die zunehmende soziale Entmischung in den 
Schulen verantwortlich gemacht. "Auch die Kinder von 
Hartz-IV-Empfängern haben ein Recht auf Privatschulen", sagte der 
Präsident des Verbandes Deutscher Privatschulen, Michael Büchler, dem
Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe) . Weil der Staat 
allerdings an seinem "Schulmonopol" festhalte, müssten die 
Privatschulen monatliche Elternbeiträge erheben, die sich ärmere 
Bevölkerungsschichten nicht leisten können. Während bei staatlichen 
Schulen nach wie vor sämtliche Kosten übernommen würden, erhielten 
Privatschulen im Schnitt nur 55 bis 60 Prozent ihrer Kosten 
erstattet. Den Rest müssten sie über Elternbeiträge oder Sponsoren 
herbeischaffen. "Das Schulsystem fördert damit die soziale Auslese", 
sagte Büchler und forderte die Länder, aber auch die Volksparteien, 
zu grundlegenden Reformen auf. Damit ärmere Bevölkerungsschichten 
nicht länger ausgeschlossen werden, müsse ein Bildungsgutschein 
eingeführt werden, den Eltern für jedes Kind erhalten und der an 
jeder Schule eingelöst werden kann.
Die privaten Schulen, rund sechs Prozent deutscher Schüler 
besuchen sie, treffen sich am Donnerstag zu einem zweitätigen 
Bundeskongress in Berlin. Ihr Präsident sieht nach den verheerenden 
Pisa-Ergebnissen und den zunehmenden Problemen an den staatlichen 
Schulen ein "Jahrzehnt der deutschen Privatschulen" heraufziehen. 
Unterrichtsausfall, Gewalt und nachlassenden Bildungsqualität lösten 
schon jetzt einen Run auf Privatschulen aus.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030/26009-402 (Rainer 
Woratschka) oder -389.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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